Wackelkandidat Haaser
Doch ausgerechnet hinter dem USA-Einsatz des einzigen "Saisonsiegers" steht noch ein Fragezeichen. Haaser bezahlte seinen Riesentorlauf-Crash in Norwegen mit zumindest einem Zahn, mögliche Kieferverletzungen sollten in Österreich abgeklärt werden.
Mehrere gebrochene Zähne! So geht es Haaser >>>
"Gerade bei Raphi, der im Super-G und Riesentorlauf einer unserer Stärksten ist, wäre es schade, wenn er das versäumt", sagte Chefcoach Marko Pfeifer.
Beim Finale ist kein männlicher ÖSV-Athlet als sogenannter 500-Punkte-Fahrer für alle Bewerbe gesetzt. Das spiegelt sich in der Gesamtwertung wider: Nach fünf Schweizern und "viereinhalb" Norwegern (Lucas Pinheiro Braathen) folgt Vincent Kriechmayr als bester Österreicher auf Platz zwölf.
Eine Saison ohne Top-Ten-Platzierung im Männer-Weltcup gab es in der Weltcup-Geschichte seit 1966/67 für den ÖSV noch nie.
Slalom-Finale ohne Schwarz
Im Slalom konnte ein Debakel gerade noch verhindert werden. Dominik Raschner (23.), Michael Matt (24.) und Johannes Strolz (25.) schafften mit Ach und Krach die Qualifikation für das letzte Saisonrennen, in dem die besten 25 Slalomfahrer antreten dürfen. "Trotz Finale keine Freude", herrschte bei Strolz. "Wir wollen alle vorne mitfahren."
Nur bei Gstrein (7.) – seit Sonntag die neue Nummer eins im Team – und Feller (9.) hatte bezüglich des Finalrennens kein Zweifel bestanden.
Marco Schwarz schaffte es in seiner Comebacksaison nicht mehr (28.). Als Halbzeit-17. wäre das Unterfangen am Sonntag auch ohne klassischen Innenski-Ausrutscher ein schwieriges für den Kärntner geworden. Den Slalom zugunsten einer stärkeren Speed-Fokussierung links liegenzulassen, wie es ihm von Trainern nahegelegt wird, kommt für den Kugelgewinner von 2021 weiter nicht infrage.
"Ich hege nach wie vor eine sehr große Leidenschaft für den Slalomsport – wenn’s leicht von der Hand geht. Die Saison war eine Würgerei. Aber ich bin schon davon überzeugt, dass ich vorne mitfahren kann, wenn es mir körperlich wieder besser geht."
Genaue Saison-Analyse gefordert
Auch er sieht das Slalomteam unter Wert geschlagen. "Ich weiß nicht, woran es liegt, dass es uns so strauchelt heuer. Man muss sicherlich eine sehr gute Analyse machen nach der Saison und einen guten Plan für die kommende."
Dass laut Trainern zwischen der Trainings- und der Rennperformance der Athleten Welten liegen sollen, wollte Schwarz nicht auf ein mentales Problem zurückführen. Zumindest für sich nicht. "Ich bin überzeugt, dass ich keinen Mentalcoach brauche, sondern eine gute Vorbereitung und dann bin ich wieder da."