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Der ÖSV als Slalom-Macht! "Da fehlen mir die Worte!"

Rot-Weiß-Rot ist in diesem Slalom-Winter bisher die dominante Farbe. Und im ÖSV-Team steckt sogar noch mehr Potenzial - der "Ötzi" hat noch nicht "gezündet".

Der ÖSV als Slalom-Macht! Foto: © GEPA

Drei Siege aus drei Rennen, sechs von neun möglichen Podestplätzen - die Ausbeute von Österreichs Slalom-Team der Männer in der bisherigen Saison kann sich mehr als nur sehen lassen. 

Nach dem fulminanten Dreifachsieg durch Manuel Feller, Marco Schwarz und Michael Matt bei der Heim-Premiere in Gurgl triumphierte Schwarz kurz vor seiner Verletzung beim Nacht-Klassiker in Madonna. In Adelboden stand neben dem nun zweifachen Saisonsieger Feller Dominik Raschner erstmals im Torlauf am Weltcup-Podest. 

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Erstmals seit der Saison 2005/06, als der Italiener Giorgio Rocca die ersten fünf Rennen gewann, hat eine Nation wieder die ersten drei Torläufe erfolgreich für sich reklamiert.

"Drei Siege - da fehlen mir fast ein bisschen die Worte", sagt ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer im ORF-Interview. "Gratulation der ganzen Truppe, es arbeiten echt alle sehr stark. Es zeichnet sich in den ersten Rennen schon ab, dass sie sehr, sehr gut Skifahren."

1. 2. 3.
Gurgl Feller Schwarz Matt
Madonna Schwarz Noel (FRA) Ryding (GBR)
Adelboden Feller McGrath (NOR) Raschner

Zum Vergleich: In der vergangenen Saison gab es in insgesamt zehn Weltcup-Slaloms keinen einzigen österreichischen Sieg und lediglich zwei zweite Plätze durch Feller. In Kitzbühel schied der Tiroler als Halbzeit-Leader aus, auch bei der WM brachte er seine Führung nicht ins Ziel. 

In der Saison 2021/22 waren es in zehn Rennen ein Sieg (Strolz in Adelboden) und vier weitere Podestplätze (alle durch Feller). 

"Letztes Jahr war ein bisschen ein undankbares Jahr", erinnert sich auch Pfeifer, dass seine Mannschaft im vergangenen Winter ihr Potenzial nicht immer auf den Schnee bringen konnte. Marco Schwarz etwa kam im Slalom erst spät in der Saison in Form, Johannes Strolz erlebte ein Seuchen-Jahr. 

Noch mehr Potenzial im ÖSV-Team: Der "Ötzi" hat noch nicht "gezündet"

Dass Österreichs Slalom-Asse einen schnellen Schwung haben, haben sie in der Vergangenheit immer wieder bewiesen. Aktuell kann das auch in gute Ergebnisse umgemünzt werden. 

Mit dem Saisonende von Schwarz fehlt dem ÖSV-Team für den Rest dieses Winters nun ein großer Erfolgsbaustein und Siegfahrer. In Adelboden sprang neben Feller überraschend Raschner in die Bresche und erstmals im Slalom aufs Podest. 

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"Es freut mich, dass Domi mal zeigt, was er drauf hat", sagt Chefcoach Pfeifer im ORF, der um die Qualitäten seines Schützlings weiß. "Er ist im Slalom im Training über viele Jahre bei den Schnellsten dabei gewesen, er hat lange gehadert. Jetzt hat er das Selbstbewusstsein, jetzt fährt er die Ergebnisse ein. Das ist eine gute Stütze für die Zukunft."

Und es gibt noch mehr Potenzial. Denn mit Johannes Strolz und Adrian Pertl hat Pfeifer zwei Athleten in der Hinterhand, die sich erst Schritt für Schritt wieder nach vorne arbeiten müssen, wie er erklärt. "Es sind gute Passagen dabei, und dann Passagen, da fehlt das nötige Selbstvertrauen", so der Kärntner in der APA. 

Zudem hat derjenige, der im Training intern oft den Ton angibt, in dieser Saison noch gar nicht "gezündet" - namentlich Fabio Gstrein. Am Sonntag schaffte es der Ötztaler nach einem schweren Fehler mit 2,66 Sekunden Rückstand gar nicht erst in den zweiten Durchgang. "Der 'Ötzi' soll zeigen, was er im Training zeigt", sagt Pfeifer. "Er ist in einer guten Form. Jeder wartet darauf."

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Aktuell führt der zweifache Saisonsieger Feller den Slalom-Weltcup an. Nach dem Aus von Schwarz (als Zweiter noch in der Wertung) liegt er 125 Punkte vor dem Briten Dave Ryding, knapp dahinter lauern die beiden Norweger Timon Haugan und Atle Lie McGrath. Weltcup-Stände >>>

"Es sind schon ein paar, die den gleichen Speed haben", merkt Pfeifer an. Die kleine Kristallkugel ist "natürlich ein Ziel, aber es sind noch so viele Rennen. Das ist zu weit weg."

Im Jänner stehen ab Ende dieser Woche zuerst Wengen, Kitzbühel und Schladming an - in puncto Prestige sind es für die Stangen-Spezialisten die wichtigsten Rennen im Jahr. Doch anschließend startet erst die zweite Saisonhälfte mit noch einmal sechs Bewerben bis Mitte März. Bis dahin kann also noch viel passieren.

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