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Schwarz selbstbewusst: "Die besten gewinnen auf jeder Piste"

Marco Schwarz ist wieder zum ersten Verfolger von Marco Odermatt im Gesamtweltcup aufgestiegen. Coach Pfeifer sagt: "Der Gröden-Super-G hat ihm brutalen Boost gegeben".

Schwarz selbstbewusst: "Die besten gewinnen auf jeder Piste" Foto: © GEPA

Mit einem Schlag ist Marco Schwarz wieder zum ersten Verfolger von Marco Odermatt im Gesamtweltcup aufgestiegen und wie vor zwei Jahren in aller Munde. Damals ging der Kärntner vor dem Eidgenossen sogar als Gesamtführender in die Weihnachtspause.

Auch wenn er bei einem Abstand von 454 Punkten derzeit davon weit entfernt ist, die Ski-Fans dürfen nach dem Sieg am Sonntag im Riesentorlauf auf der Gran Risa mit einem Comeback von Schwarz auch als Allrounder hoffen.

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In der alpinen Kerndisziplin klappt es für den 30-Jährigen schon einmal. Nach den Plätzen zwei und vier in Sölden und Copper Mountain schüttelte Schwarz im Riesentorlauf sein Zwischentief von Beaver Creek (22.) und Val d'Isere (18.) mit dem Triumph beim Klassiker in Alta Badia spektakulär ab.

"Blacky" begründete das mit harter Arbeit: "Ich habe mich an der Nase genommen und mich auf mein Skifahren konzentriert. Die Besten gewinnen auf jeder Piste."

Super-G "hat ihm einen brutalen Boost gegeben"

ÖSV-Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer sah die Ursache für den Erfolg in zwei, drei Tagen guten Trainings. Und in Schwarz' Super-G-Abschneiden am Freitag in Gröden, als es mit 0,83 Sekunden Rückstand zu Platz 13 reichte.

"Das hat ihm einen brutalen Boost gegeben. Ich habe mir gedacht, dass er im Riesentorlauf heiß sein könnte. Dass es so aufgeht, ist natürlich unglaublich."

Erstmals nach mehreren Anläufen verteidigte Schwarz eine Halbzeitführung erfolgreich. "Auch wegen dieser Premiere bin ich mega-happy", ließ der insgesamt dritte ÖSV-Männer-Saisonsieger nach Stefan Brennsteiner (Riesentorlauf Copper Mountain) und Vincent Kriechmayr (Super-G Beaver Creek) wissen.

Neuer Ski brachte Wende zum Sieg

Sein Podest-Comeback nach dem Ende 2023 erlittenen Kreuzbandriss Ende Oktober als Zweiter des Sölden-Riesentorlaufs sei für ihn schon brutal emotional gewesen, so Schwarz. "Aber ganz oben stehen ist noch einmal eine andere Geschichte. Es ist Zeit geworden. Es ist doch zwei Jahre her, dass ich in Madonna das letzte Mal ganz oben gestanden bin."

Er habe im Training zu einem anderen Ski gegriffen und so wieder das Vertrauen gefunden. "Ich habe schon in Gröden gespürt, dass das Vertrauen wieder da ist. Jetzt der Sieg auf der Gran Risa tut schon richtig gut in der Seele."

Dass er nun mit Brennsteiner gemeinsam auf dem Podest gestanden ist, war gewissermaßen ein Coup mit Ansage. Schon nach Sölden hatten das die beiden ins Auge gefasst, nachdem "Brandy" als Vierter die Premiere nur um 0,12 Sek. verpasst hatte.

"Jetzt vor dem Rennen habe ich zu ihm gesagt: 'I want to stand with you on the podium'", verriet Schwarz und Brennsteiner klärte auf, dass das zur Melodie von "Truly, Madly, Deeply" von Savage Garden gesungen war. "Es ist richtig cool, dass es so ausgegangen ist und wir es hingebracht haben", meinte der Salzburger.

Brennsteiner freute sich mit Schwarz und für sich über Rang drei und das Zurückholen des "roten Trikots". "Ich fahre auf hohem Niveau konstant, das ist schon sehr cool." Die Leistung des sechstplatzierten Odermatt sah er aber auch im Licht der Belastung der Speed-Woche von Gröden.

"Die Gran Risa ist richtig kräftezehrend, da brennt es schon richtig. Es ist ein Vorteil, wenn er (Odermatt, Anm.) so viele Rennen fährt." Hervorzuheben sei aber auch die mannschaftliche Stärke im ÖSV, so auch für Schwarz: "Wir machen einen guten Job und pushen uns gegenseitig."

Für Odermatt endete stolze Serie

Pfeifer ortete im Riesentorlauf-Team "drei, vier gute Kaliber", wozu er den diesmal nur auf Platz 41 gekommenen Weltmeister Raphael Haaser wie auch Patrick Feurstein zählte.

Der Vorarlberger beeindruckte im zweiten Lauf mit der zweitbesten Zeit und Endrang acht. Platz 22 nach Lauf eins hatte ihn nicht zufriedengestellt: "Ich werde das nächste Mal versuchen, es mit zwei soliden Läufen zu machen." Der nächste Riesentorlauf ist für 10. Jänner auf dem Adelbodener Chuenisbärgli angesetzt. Wie nach Alta Badia reist Odermatt auch hier mit vier Siegen in Folge an.

Für den Eidgenossen endete mit Rang sechs in Alta Badia eine besondere Serie. Zuletzt war der 28-Jährige in einem Weltcup-Riesentorlauf nämlich am 20. März 2021 in Lenzerheide als Elfter nicht auf das Podest gekommen, sofern er das Ziel erreicht hat.

Ausgeschieden ist er seither nur viermal - dreimal 2024 saisonübergreifend sowie zuletzt in Copper Mountain. Sonst hatte Odermatt im "Riesen" 36 Podestplätze in Folge aneinandergereiht, 26-mal davon stemmte er den Siegespokal.

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