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FIS-Kongress in Island mit Konfliktpotenzial

Eine WM wird vergeben, eine Abstimmung über auch vom ÖSV gewünschte Statutenänderungen steht an. Huber soll Ortlieb in FIS-Vorstand nachfolgen:

FIS-Kongress in Island mit Konfliktpotenzial Foto: © GEPA

Der turnusmäßige Kongress des Internationalen Ski-Verbandes (FIS) am Mittwoch in Reykjavik birgt einigen Zündstoff.

Etliche unter anderem vom ÖSV auf die Tagesordnung gesetzte Punkte sind gegen die Marschrichtung des umstrittenen FIS-Präsidenten Johan Eliasch gerichtet. Dementsprechend tragen einige von mehreren Nationalverbänden gemeinsam eingebrachte Vorschläge für Statutenänderungen den Vermerk "Wird vom Council nicht unterstützt".

"Wird zu hinterfragen sein"

Dieses ungewöhnliche Vorgehen gefällt ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer nicht.

"Das wird zu hinterfragen sein, inwieweit man das Wahlvolk damit beeinflussen will", meinte Scherer am Montag im Telefongespräch mit der APA und ergänzte: "In einer Demokratie ist es schon so, dass die Macht vom Volk und damit von den Mitgliedern ausgeht. Schlussendlich werden die Entscheidungen schon von der Mitgliederversammlung getroffen. Aber es ist eine Wundertüte, man weiß nie."

Trotz der kontroversen Vorzeichen erwartet Scherer einen "harmonischeren Ablauf als 2022 in Mailand" bei der zur Farce verkommenen Wiederwahl von Eliasch bis 2026.

Eine der vom ÖSV und anderen Nationalverbänden eingebrachten Statutenänderung betrifft deshalb auch das Wahlprozedere für künftige Präsidentenwahlen.

Scherer bezeichnete die Abänderungsvorschläge als "Präzisierungen und Learning" aus den Vorkommnissen vor zwei Jahren in Mailand.

Zentralvermarktung steht nicht zur Abstimmung

Über einen der Hauptstreitpunkte mit Eliasch, die geplante Zentralvermarktung, wird laut Scherer beim Kongress, an dem auch ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober teilnimmt, nicht direkt abgestimmt. Es werde in Island aber ein Treffen mit dem FIS-Chef zu diesem Thema geben.

Bezüglich der Mehrheiten zu diesem Streitpunkt merkte Scherer an: Eliasch' Zugang habe möglicherweise von der Kopfanzahl eine Mehrheit, bei diesem Thema brauche es aber eine faktische Mehrheit, schließlich werde der Skiweltcup hauptsächlich von Ländern wie Norwegen, Deutschland, Österreich und der Schweiz getragen.

WM-Vergabe ohne Reibungspunkte

Weniger kontrovers werden die Vergaben der Weltmeisterschaften 2029 ablaufen.

Für die Alpin-WM stehen für den Vorstand mit dem aus dem Gremium scheidenden Patrick Ortlieb Gröden, Soldeu und Außenseiter Narvik zur Auswahl. Um die Nordische WM 2029 hat sich nur Lahti beworben.

Als Nachfolger des einigen bisweilen zu oft auf Eliasch-Linie gefahrenen Ortlieb im höchsten FIS-Gremium soll am Mittwoch gemäß eines ÖSV-Beschlusses Michael Huber gewählt werden.

Der Präsident des Kitzbüheler Ski-Klubs ist einer der Kandidaten für die 18 Posten, die mit Eliasch den Vorstand bilden.

Anders als der bisherige Vorstand ist Eliasch bis 2026 gewählt.

Die Konflikte einiger Verbände mit dem schwedisch-britischen Geschäftsmann werden in den nächsten Jahren wohl nicht abnehmen.

So sind laut Medienberichten beispielsweise die WM-Verträge für die Titelkämpfe 2027 noch immer nicht unterschrieben, auch Lahti 2029 soll sich gegen Vertragsinhalte wehren.

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