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Hosp leidet mit ÖSV-Frauen mit: "Ausgangslage ist schwierig"

Ein Reset wäre das beste Rezept, sagt die Tirolerin in ihrem Ski1-Blog. Außerdem: Material-Abstimmung sowie Grundpräparation sind laut Hosp "zu aggressiv".

Hosp leidet mit ÖSV-Frauen mit: Foto: © GEPA

Die ehemalige Gesamtweltcup-Siegerin Niki Hosp ist auch sechs Jahre nach ihrem Rücktritt aus dem aktiven Weltcup-Geschehen noch nahe dran am Rennsport.

Als ORF-Co-Kommentatorin übersiedelte die 39-jährige Tirolerin in diesen Tagen von der Junioren-Ski-WM in St. Anton am Arlberg zu den Weltcup-Rennen in Kronplatz.

Im Anschluss an die Frauen-Riesenslaloms in Südtirol geht es für Hosp weiter nach Tschechien, wo sie bei den beiden Torläufen in Spindlermühle ihre Expertise zum Besten gibt.

Weltmeisterin und Olympia-Medaillengewinnerin schreibt bei Ski1.at

Weltmeisterin und Olympia-Medaillengewinnerin schreibt bei Ski1.at

Nicole Hosp gewann zwölf Weltcuprennen und stand insgesamt 57 Mal auf einem Podest.

Die dreifache Weltmeisterin (2007, 2013, 2015) und Gewinnerin von drei Olympia-Medaillen (2006, 2014) schreibt ab sofort für Ski1.at.

In ihrem Format "Nikis Geheimtipps" nennt Hosp ihre Lieblings-Pisten, Ski-Hütten und Locations abseits des Weltcuprummels.

Hosp wird bei Ski1.at über aktuelle Themen des Weltcups schreiben, aber in ihren Blogs auch Tipps, Tricks und Infos für alle Hobbyskiläufer:innen verraten.

In ihrer aktuellen Kolumne bezieht sie zur Verunsicherung im ÖSV-Frauen-Team Stellung.

Während die Speed-Damen mit Platz zwei im Super-G von Cortina durch Conny Hütter nach 16 Rennen (!) wieder einen Podestplatz für die ÖSV-Frauen erobern konnten, sind die Technikerinnen im "Riesen" und im Slalom noch relativ weit weg von den absoluten Top-Platzierungen.

Ein "Reset" - zurück zum Anfang - wäre wohl das beste Rezept

Ein Reset wäre das beste Rezept, die momentane Ausgangslage ist nämlich sehr schwierig.

Es ist seit Saisonbeginn zu viel Druck von allen Seiten - von den Athletinnen selbst, der Öffentlichkeit, den Medien, den Sponsoren, usw. - aufgebaut worden.

Wenn sich Sportlerinnen in solchen Tiefs befinden, ist es immer schwierig, den Überblick und die Ruhe zu bewahren. Meistens möchte eine Skifahrerin dann zu viel tun, probiert alles Mögliche, damit es besser wird, und verzettelt sich dadurch nur noch mehr. Man "verkopft", wie es so schön heißt.

Am besten wäre wirklich, einen Reset durchzuführen und alles zurück auf "Anfang" setzen.

Komplett neues Betreuerteam funktioniert nicht von heute auf morgen

Ein komplett neues Trainer-Team kann sehr schwierig sein, vor allem wenn sich die Erfolge nicht gleich einstellen.

Speziell, wenn die arrivierten Athletinnen vielleicht auch nicht ganz offen einem neuen Team gegenüber stehen. Es ist schwierig, sich quasi fremden Menschen (Trainern, Serviceleuten) anzuvertrauen.

Vielleicht sind auch die Herangehensweisen für die eine oder andere Läuferin zu viel oder nicht passend. Aber das kann nur jede Athletin für sich abwägen und am besten wäre die offene Kommunikation gegenüber den Trainern.

Es braucht dazu definitiv einen sehr starken Leader im Trainer-Team, der die Mannschaft richtig leiten kann.

Ich beobachte seit geraumer Zeit Fehler beim Material

Ich beobachte seit geraumer Zeit Fehler beim Material
Foto: © GEPA

Ein Bereich, in welchem meiner Meinung nach in der jüngsten  Vergangenheit - und auch jetzt noch - einige Fehler passiert sind, ist der Material-Sektor. Die Abstimmung und Grundpräparation der Ski sind viel zu aggressiv.

Dadurch können die Damen nie locker drauf losfahren und wenn die Unsicherheit einmal da ist, wird die Verkrampfung dadurch sogar noch verstärkt.

Leider sind auch technische Mängel zu erkennen, aber das betrifft nicht nur unsere Damen, sondern die gesamte "Carving-Generation".

Stangen-Training ausschließlich im Winter!

Die Taillierung der Ski hilft enorm, eine Kurve auf der Kante zu ziehen, auch wenn die Grundposition auf dem Ski alles andere als zentral ist.

Gerade deshalb sollten die Betreuer eigentlich mit jungen Skifahrer:innen bis zu deren 12. Lebensjahr hauptsächlich frei Skifahren und das Stangen-Training ausschließlich und dosiert im Winter durchführen.