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Strolz nach Wengen: "Eines der schwersten Rennen bis jetzt"

Die ÖSV-Techniker geben sich nach Wengen relativ zufrieden, hadern jedoch mit der Kurssetzung. Kristoffersen scheut nach seinem Triumph nicht vor Eigenlob.

Strolz nach Wengen: Foto: © GEPA

Im dichten Schneetreiben von Wengen setzte sich Henrik Kristoffersen im Slalom am Sonntag durch.

Mit 0,20 Sek. Vorsprung vor dem Schweizer Halbzeit-Leader Loic Meillard und einer halben Sekunde vor Landsmann Lucas Braathen sicherte sich der Norweger seinen 30. Weltcupsieg und fixierte außerdem den Lauberhorn-Hattrick der Norweger (Rennbericht >>>).

Der erste Durchgang war auf einer schon sehr weichen Piste durchgepeitscht worden. Eine extrem drehende Kurssetzung führte zu großen Rückständen und machte es für die hinteren Startnummern noch schwieriger. Mit 5,65 Sekunden schaffte der Slowene Stefan Hadalin als 30. noch die Qualifikation für den zweiten Part.

Es gab nicht weniger als 30 Ausfälle - darunter waren neben Manuel Feller auch die ÖSV-Athleten Fabio Gstrein und Dominik Raschner.

Schwarz über zweiten Lauf: "Kann mir nichts vorwerfen"

Marco Schwarz konnte, nachdem er in der Abfahrt am Samstag mit Platz sechs aus heiterem Himmel seine Abfahrtsqualitäten unter Beweis stellte, auch im Slalom ein solides Ergebnis erzielen. Er wurde als Siebenter bester Österreicher.

Hinsichtlich des Lauberhorn-Wochenendes zieht der Kärntner ein zufriedenes Resümee, auch wenn die Kurssetzung Schwarz in Durchgang eins nicht wirklich in den Kram passte. "Der sechste Platz gestern hat mir einen guten Auftrieb gegeben. Ich habe mich gut erholt und heute wieder attackiert", meinte Schwarz.

"Im zweiten Durchgang bin ich mit Startnummer 21 noch die vierte Laufzeit gefahren, von dem her kann ich mir nichts vorwerfen. Im ersten Durchgang warst du chancenlos, da war die Kurssetzung natürlich auch noch sehr, sehr schwierig. Es ist ein Outdoor-Sport, da brauche ich nicht herumjammern, aber man sieht die Fakten."

"Eines der schwersten Rennen, die ich bis jetzt gefahren bin"



Ebenfalls erleichtert tritt Johannes Strolz die Heimreise an.

Mit Platz 12 setzte der Vorarlberger seiner Ausfallserie ein Ende. "Das ist jetzt ein wichtiges Ergebnis für mich. Ich bin auch sehr zufrieden mit dem Resultat grundsätzlich. Wir haben den Plan gehabt, dass ich zwei stabile Läufe fahre, dass ich einmal einen Gang zurückschalte. Das hat jetzt gut funktioniert."

Dennoch musste Strolz an seine äußersten Grenzen gehen, um den Wetterbedingungen und der Schwierigkeit des Kurses zu trotzen. Er sprach von einem "der schwersten Rennen, die ich bis jetzt gefahren bin. Piste, Hang, Kurssetzung, der Schnee im zweiten Durchgang, alles das war sehr herausfordernd."

Feller hinterfragt Kurssetzung im 1. Durchgang

Manuel Feller nahm währenddessen seinen Einfädler in Durchgang eins nicht allzu schwer. "Bei der ersten Zwischenzeit habe ich das klassische Paket gekriegt, was jeder um meine Nummer herum gekriegt hat. Dann habe ich sogar ein bisschen aufgeholt, glaube ich", erklärte er zum Hergang.

"Der Steilhang wäre auch ganz gut gewesen. Es ist halt so, dass der Kurssetzer die Haarnadeln relativ eng und versetzt gesetzt hat. Ich wollte da noch einmal ein bisschen Höhe machen, das war das Alzerl zu viel und dann ist der Einfädler passiert."

Es sei allerdings zu hinterfragen, ob eine solche Kurssetzung auf so einem Untergrund "gute Werbung für den Sport" sei, ließ auch der Tiroler seine Meinung durchklingen.

Kristoffersen mit Eigenlob: "War sehr smart"

Sieger Kristoffersen gab sich nach dem Rennen jedenfalls äußerst zufrieden und schilderte die Momente vor seinem zweiten Lauf.

"Ich habe gehört am Start, dass Lucas eine Sekunde vorne ist, dann muss man einfach. Ich glaube, ich war sehr smart im Mittelteil, im Steilhang. Unten war es ein bisschen ein Up and down, aber so ist Skifahren", meinte Kristoffersen.

Für den 28-Jährigen war es der zweite Sieg mit einem Ski-Modell von Van Deer-Red Bull Sports, der Firma von Ex-Superstar Marcel Hirscher. Darüber hinaus übernahm Kristoffersen die Führung im Disziplin-Weltcup.

Die nächsten beiden Slaloms finden in Österreich statt: In einer Woche wird in Kitzbühel gefahren, zwei Tage später steht das Nightrace in Schladming auf dem Programm. Wenn die Wetterprognosen mit deutlich niedrigeren Temperaturen halten, könnten es die Stangen-Artisten dann erstmals seit langer Zeit wieder mit härteren Pisten zu tun bekommen.


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