"Vor allem im obere Teil habe ich mir sehr schwergetan mitzuhalten. Im Großen und Ganzen war es aber doch ein respektables Ergebnis. Sobald es auf den ersten Hügel zugegangen ist, konnte ich attackieren. Oben musste ich ein paar Kompromisse eingehen. Jetzt ist erstmal Pause angesagt, damit wir das Ganze in den Grünen Bereich bringen. Danach hoffe ich auf Trainingstage, die mir in letzter Zeit verwehrt geblieben sind", so Feller im ORF-Interview.
Trotz der teils selbstkritischen Worte stellte die zwischenzeitliche Führung im zweiten Durchgang so etwas wie einen kleinen Befreiungsschlag dar, war Feller im Riesenslalom am Sonntag im zweiten Durchgang gar nicht mit dabei.
Halbwegs zufrieden zeigte sich Landsmann Michael Matt. "Die Richtung stimmt. Es waren schnelle Teilpassagen dabei."
Schwarz: "Wenn man angeschlagen ist und so eine Piste vorfindet..."
Diesmal erst gar nicht in das Finale schaffte es hingegen der mit Startnummer 19 ins Rennen gegangene Marco Schwarz. "Wenn man angeschlagen ist und so eine Piste vorfindet, ist es körperlich und mental unheimlich schwer", meinte der erst kürzlich von einem Kreuzbandriss zurückgekehrte Kärntner.
Die Piste sei "brutal gebrochen", erklärte Schwarz, gestand aber auch: "Natürlich fehlt das Selbstvertrauen, wenn der Körper noch nicht hundertprozentig mitspielt. Ich werde jetzt schauen, dass ich auf einige Trainingstage komme, damit ich wieder halbwegs mitfahren kann."
Pfeifer hofft auf baldige Schwarz-Initialzündung
Österreichs Ski-Männer warten in dieser Saison weiter auf einen Sieg, in den jüngsten vier Rennen in Gröden und Alta Badia blieb man ohne Podestplatz - keine erbauliche Bilanz, wie auch ÖSV-Chefcoach Marko Pfeifer eingestehen musste: "Natürlich haben wir uns mehr vorgenommen."
Immerhin könne man mit der Leistung von Feller zufrieden sein. "Bei den anderen fehlt ein bisschen die Selbstverständlichkeit." Die Ergebnisse in diesem Winter seien nicht so, "wie es sich Ski-Österreich erhofft. Aber wir stehen in dieser Phase hinter unseren Läufern, wollen Ruhe bewahren und positiv bleiben", betonte Pfeifer.
Im Hinblick auf die Heim-WM im Februar sei ihm nicht bange. "Die Burschen werden schon noch zeigen, was sie können." Dies gelte im Speziellen auch für Schwarz, der nach überstandenem Kreuzbandriss noch den Anschluss an die Spitze sucht.
"Wenn er einmal ein Ergebnis hat, kommt er in einen Lauf", prophezeite Pfeifer, der außerdem die Pisten-Beschaffenheit kritisierte. "Eine konstantere Piste wäre sicher für die Körper der Athleten besser. Doch das hat nichts mit unserem Ergebnis zu tun."
Für die heimischen Technik-Asse geht es nun erstmal in die Weihnachtspause. Anfang Jänner stehen in Madonna di Campiglio je ein Riesenslalom und ein Slalom an.