"Ich hatte das große Glück, dass ich aufhören konnte, als ich am erfolgreichsten war und ich konnte selbst entscheiden, wann Schluss ist. Bei Lindsey hat der Körper einfach nicht mehr mitgespielt nach ihren vielen Verletzungen. Sie konnte nicht aufhören, wann sie wollte, sondern musste aufhören. Damit hat sie, glaube ich, ein Problem. Ich habe mir dann erlaubt zu sagen, dass sie diesbezüglich professionelle Hilfe in Anspruch hätte nehmen sollen. Ich bin der Meinung, dass sie ihr Karriereende damals nicht gut verarbeitet hat."
Vonn brauche für sich selbst einen positiven Abschluss ihrer Karriere, meint Dorfmeister. Daher nun das Comeback.
Den Wiedereinstieg der US-Amerikanerin in den Weltcup sieht der ehemalige ÖSV-Star weiter kritisch, vor allem, weil Vonn mit einem zum Teil künstlichen Knie an den Start geht.
"Sie geht schon ein gewaltiges Risiko ein. Sie ist 40, wenn da wirklich was passiert, sie sich verletzt... Ich weiß nicht, ob man sich das antun muss. Aber sie macht es und man muss ihre Entscheidung akzeptieren."
"Dann kann sie ohne weiteres unter die Top 15 fahren"
Die skifahrerischen Qualitäten der ehemaligen Speed-Queen und Gewinnerin von 82 Weltcup-Rennen sind für Dorfmeister unbestritten. Die 51-Jährige traut Vonn einiges zu:
"Sie hat ein Gefühl am Ski. Wenn die Piste und der Lauf passt, wenn viel in Hocke zu fahren ist und Gleitkurven – das war immer ihr Steckenpferd – kann sie ohne weiteres unter die Top 15 fahren."