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"Lässig": Speed-Frauen mit Moral-Booster ins Saison-Finish

Stephanie Venier und Cornelia Hütter sind mitten im Kugel-Kampf. Trainer Roland Assinger taugt's.

Foto: © GEPA

Vier Weltcupstationen haben die alpinen Ski-Frauen in dem zu Ende gehenden Winter noch vor sich und auf drei geht es um Speedpunkte.

Das ist aus österreichischer Sicht interessant, kämpfen doch Cornelia Hütter und Stephanie Venier sowohl in Abfahrt als auch Super-G um die kleine Kristallkugel, die beim Finale in Hinterglemm ausgehändigt wird. Im Weg steht vor allem die Schweizerin Lara Gut-Behrami, die im Endspurt zum Gesamtweltcup-Erfolg die Siegerstraße vorerst verließ.

Gut-Behrami im Vorteil, Österreicherinnen in Lauerstellung

Entschied Gut-Behrami in Crans-Montana am Freitag die verkürzte erste Abfahrt vor Hütter noch für sich, musste sie sich in der zweiten mit Platz drei und im Super-G beim Venier-Erfolg mit sechs begnügen.

Die Wertungen sprechen nach wie vor für die Schweizerin, gesamt hat sie 205 Punkte Vorsprung auf die verletzte Mikaela Shiffrin, die frühestens bei den Technikrennen in Aare wieder mit dabei sein wird. Im Super-G liegt Hütter bei noch vier ausstehenden Rennen fünf Zähler hinter Gut-Behrami, Venier 94. In der Abfahrt beträgt der Rückstand von Venier 68 Punkte, von Hütter 72, zwei Abfahrten stehen noch an.

"Die Rennen werden noch richtig interessant, wie es ausschaut, wird alles auf Hinterglemm rauslaufen", sagte ÖSV-Frauen-Cheftrainer Roland Assinger. Mit Mirjam Puchner und Ariane Rädler sind es vier Speedfahrerinnen, die in der Saison 2023/24 bereits auf dem Podest waren, zwölf Stockerlplätze wurden eingefahren.

"Mir ist wichtig, dass wir drei, vier Podiumsfahrerinnen haben. Ich denke als Team, falls bei der einen oder anderen was passiert, wie gestern der Fehler bei Venier, dass eine einspringen kann. Den Gedanken gebe ich ans Team weiter, dass wir mit breiter Brust kommen." Venier hatte in der zweiten Abfahrt nach einem Patzer einen besseren Rang als 17 vergeben, sie konterte mit dem Sieg am Sonntag.

"Gechillt": Warum nicht alles Skifahren ist

Die 30-jährige Venier marschiert mit einem leichteren Schwung durch den zweiten Frühling ihrer Karriere, nach ihrem Sieg 2019 und fortan auch schwierigen Zeiten musste sie fünf Jahre auf einen neuerlichen Triumph im Weltcup warten. Mit Platz eins in der Abfahrt Ende Jänner in Cortina d'Ampezzo und im Super-G in Crans-Montana ist sie heuer an Siegen die erfolgreichste ÖSV-Fahrerin. "Skifahren ist alles, aber alles ist nicht Skifahren. Wenn ich spazieren gehe oder auf einen Cafe, das bin einfach ich. Das tut mir gut."

Was das Kugelrennen betrifft, müsse sie einfach locker bleiben, meinte Venier. Sie wolle möglichst "gechillt durchs Leben" gehen. Das nötige Maß zwischen Abschalten und Fokus gelte es zu finden. "Wir wären keine Sportler, wenn wir nicht wüssten, was der Stand ist. Ich schaue von Rennen zu Rennen und tue normal weiter."

"Es ist knapp, es ist eng"

Hütter schloss nach dem schweren Sturz am Zielsprung 2022 nun Frieden mit Crans-Montana, kam in den Abfahrten auf die Ränge zwei (verkürztes Rennen ohne Zielsprung) und elf (volle Distanz) sowie im Super-G auf fünf.

"Es ist wirklich Hardcore, was da in den Köpfen abgeht", stellte Assinger nach Hütters emotionalem Wochenende fest. "Aus Crans-Montana mit einem sehr guten und zwei mittelguten Resultaten und gesund heimzufahren, freut mich irrsinnig", sagte Hütter.

Um eine Kugel mitzufahren, sei ein Saisonziel von ihr gewesen, erklärte die 31-Jährige. In Cortina habe sie den Fehler gemacht, zu viel an die Mathematik-Schularbeit anstatt das Rennfahren gedacht zu haben, in Crans-Montana sei ihr Letzteres wieder besser gelungen.

"Das was zählt im Vordergrund behalten, und das ist gut Skifahren. Es ist knapp, es ist eng, das kann keiner abstreiten. Wir sehen die Liste auch und wissen, um was es geht, wer wo steht und wie viele Punkte hat. Lässig." Am Samstag und Sonntag steht je ein Super-G in Val di Fassa/San Pellegrino auf dem Programm.



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