Unverhofft kommt bei dieser WM für Österreich scheinbar oft.
Mit Dominik Raschner holt ein weiterer ÖSV-Athlet in Frankreich eine Medaille, den man so nicht unbedingt auf der Rechnung haben musste. Der Tiroler hat nach seiner etwas überraschenden Nominierung Taten folgen lassen und carvt im Parallel-Bewerb zu Silber.
Es ist die sechste Medaille für Österreich bei dieser WM, auch in der "Blech"-Wertung kommt mit Platz vier für Adrian Pertl eine dazu.
Medaillenspiegel der Ski-WM 2023>>>
"Ich könnte es mir gar nicht schöner vorstellen, ein Kindheitstraum geht in Erfüllung mit einer Medaille bei einem Großereignis", strahlt Raschner.
"Es freut mich für den 'Raschi'. Er hat die Aufstellung für die WM bestätigt", sagt Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer.
Die Sportliche Leitung im ÖSV hat mit der Einberufung Raschners in den WM-Kader einige überrascht. Der 28-Jährige aus Mils ist aufgrund der starken Trainingsleistungen und Platz zwei in Lech/Zürs im November 2021 nur für die beiden Parallel-Events nominiert worden.
Knappes ÖSV-Rendezvous im Halbfinale
Raschner nahm die Auftakt-Hürde Mattias Rönngren aus Schweden leicht, im Viertelfinale setzte er sich gegen das norwegische Supertalent Alexander Steen Olsen durch. Pertl gewann zunächst das Duell mit US-Athlet River Radamus und eliminierte dann den Italiener Luca de Aliprandini. Somit war das ÖSV-interne Rendezvous im Halbfinale perfekt, dort ließ der Tiroler dem Kärntner Pertl trotz eines Fehlers in seinem zweiten Lauf auf dem blauen Kurs keine Chance.
"Das Duell mit Adi war extrem spannend und extrem knapp", sagt Raschner. Pertl wiederum verlor im Duell mit seinem ÖSV-Kollegen den Stock. "Wenn das nicht passiert, wäre sicher das große Finale möglich gewesen und ich fahre mit einer Medaille heim."
Im kleinen Finale hat Pertl um 0,19 Sekunden gegenüber dem norwegischen Bronze-Gewinner Timon Haugan das Nachsehen.
"Leider habe ich die letzten Läufe nicht mehr so gut erwischt wie am Anfang. Ich habe die Spuren nicht mehr so gut erwischt, bin oft zu rund von der Linie gewesen. Das darf man sich da runter nicht erlauben", weiß Pertl. "Die Enttäuschung ist schon sehr groß. Die Chance auf eine Medaille war da."
Raschner: "Es war so ein geiler Tag"
Diese holte sich Raschner, im Finale gegen den Deutschen Alexander Schmid hat er aber kaum eine Chance.
"Im Finale habe ich leider ein, zwei kleine Fehler gemacht und das spielt’s da runter nicht", analysiert Raschner. "Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber ich mit der Silber-Medaille mehr als zufrieden. Es war so ein geiler Tag, ich genieße das."
Der große Party-Tiger sei er nicht, sagt der Medaillen-Gewinner. "Das Feiern überlasse ich den Trainern."
Diese werden bestimmt darauf anstoßen, dass sie Raschner für die WM nominiert haben...