Venier tanzte öfter aus der Reihe
Das Skifahren vermisst Venier aktuell nicht. "Im Dezember, Jänner, wenn die Mädls die abgesperrten Pisten runterbrettern, dann vielleicht", meint die ehemalige ÖSV-Athletin.
Nach dem WM-Titel machte Venier ihr belastetes Verhältnis zu Roland Assinger publik und prangerte einen zu rauen Umgangston des ÖSV-Cheftrainers an. Zugleich gab es gegensätzliche Reaktionen von Läuferinnen, und die sportliche Leitung bestätigte Assinger vor der Olympia-Saison im Amt. Mittlerweile hat Venier zugegeben, dass die verworrene Situation ein Mitgrund für ihren Rücktritt gewesen ist.
Als meinungsstarke und unkonventionelle Athletin war Venier bereits zuvor bekannt. Mit ihrem Verzicht auf Obst und Gemüse ("meine Blutwerte sind trotzdem top") tanzte die Zollbeamtin aus der Reihe, teamintern trug die passionierte Golferin wegen ihres Handtaschen-Faibles den Spitznamen "Tante Gucci".
Ihre ganze Karriere sei ein Wellental gewesen, das ihr aber nicht geschadet habe, betonte Venier nach ihrer Goldfahrt in Saalbach. "Es hat mich zu einer stärkeren Persönlichkeit gemacht. Ich bin stolz auf mich, ich habe gekämpft, bin drangeblieben, es hat sich ausgezahlt."
Den NIKI als Österreichs Sportlerin des Jahres erhielt Venier nun als erste Alpinskiläuferin seit Eva-Maria Brem 2016.