Übersicht der Weltcup-Podestplätze des ÖSV-Teams:
ÖSV-Männer mit so wenigen Podestplätzen wie zuletzt vor 31 Jahren
Die ÖSV-Männer schlossen 2022/23 mit nur 16 Podestplätzen und damit so wenigen wie zuletzt vor 31 Jahren (15 in Saison 1991/92) ab. Vincent Kriechmayr (4) und Marco Schwarz sorgten für in Summe fünf Siege.
Neben Kriechmayrs vier Abfahrts-Siegen gab es in der Königsdisziplin nur zwei weitere Podestplätze, im Super-G waren es vier (kein Sieg). Im Riesentorlauf sorgte Schwarz für den einzigen Sieg und zwei weitere Stockerlplätze, einen steuerte auch Manuel Feller bei. Der Tiroler schaffte es als einziger Österreicher im Slalom aufs Podest und das zwei Mal.
Den Frauen gelangen lediglich zwei Siege und sieben weitere Stockerlplätze, sie waren damit so schlecht wie seit 2016/17 (1/2/4-7) bzw. 2017/18 (2/2/5-9) nicht mehr.
In der Abfahrt gab es keinen einzigen Sieg und nur zwei Podestplätze. Im Super-G durfte Rot-Weiß-Rot dank Cornelia Hütter und Nina Ortlieb zwei Mal über Erfolge sowie vier weitere Stockerlplatzierungen jubeln.
In den beiden technischen Disziplinen sorgte Katharina Truppe mit einem dritten Platz im Slalom in Killington für den einzigen mageren Podestplatz.
Entwicklung der Saisonsiege der ÖSV-Frauen:
Entwicklung der Saisonsiege der ÖSV-Männer:
"Fordernde Saison" für die Männer
ÖSV-Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer sprach von einer "fordernden Saison", die schwere Verletzung von Max Franz im November habe Spuren hinterlassen. Und kurz vor dem Jahreswechsel beendete Matthias Mayer überraschend seine Karriere.
"Kriechmayr hat trotz vier Siegen die Kugel nicht gewonnen, weil Kilde zu konstant war. Kilde dominiert in der Abfahrt, Odermatt im Super-G und Riesentorlauf. Im Slalom ist es nicht so gelaufen, da waren ein paar Sachen nicht auf unserer Seite", sagte Pfeifer.
Mit Marco Schwarz sei ein neuer Stern im Speedbereich aufgegangen. "Das hat gut getan, das beflügelt die Mannschaft und schiebt an." Mannschaftlich sei man dabei, aber das letzte Alzerl müsse man noch finden, damit man auch wieder mehr Rennen gewinne. Man habe den Anspruch nach mehr.
Doch gäbe es derzeit ein paar Ausnahmekönner im Skizirkus bei den Herren, meinte der Männer-Chef - Ausnahmekönner, die man selbst nicht einfach "herbeizaubern" könne. Und freilich willkommen sei auch Mayer, so er sich für ein Comeback entscheide. "Wenn er Lust und wirklich den Biss hat, stehen wir bereit. Er kann gerne wieder zurückkommen, aber lassen wir das ihn selber entscheiden."
"Keine Topsaison, aber auch keine ganz schlechte" für die Frauen
Bei den Männern gibt es im Trainerbereich keinen Handlungsbedarf (Pfeifer: "Ich habe einen sehr guten Trainerstab und setze auf Kontinuität"), bei den Frauen könnte nach nur einer Saison wieder vieles auf den Kopf gestellt werden.
Rennsportleiter Thomas Trinker will weiterzumachen, betonte er am Sonntag. Technik-Chef Georg Harzl wolle man "in irgendeinem Bereich behalten". Fix ist der Abgang von Speed-Chef Alexander Hödlmoser und Florian Scheiber. Schon während der Saison trennte man sich von Livio Magoni, der die völlig außer Form und verunsichert agierende Katharina Liensberger betreute.
Die Saison bilanzierte Trinker als "medium", es gelte individuell zu analysieren. "Es war keine Topsaison, aber auch keine ganz schlechte. Wir haben einige Highlights erlebt."
Zu Beginn des neuen Jahres sei es sehr turbulent gewesen, da habe man sich mit sehr viel Energie reinhauen müssen, damit es nicht eskaliere. "Das haben wir ganz gut in den Griff bekommen. Es zeigt jetzt alles in eine richtige Richtung. Wir werden mit dem Team sicher noch einiges erreichen." Teilweise sei die Chemie nicht so da gewesen, wie man sich das wünsche. Gleich der Saisonstart sei im Technikbereich holprig gewesen, da sei es schwer rauszukommen.