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Sommer am Lauberhorn: Wandern auf der längsten Abfahrt

Ohne Schnee präsentieren sich die berühmtesten Klassiker der Weltcup-Saison als Orte für Wanderer und Ausflügler. Von der Streif begeben wir uns nach Wengen:

Sommer am Lauberhorn: Wandern auf der längsten Abfahrt Foto: © Alison Pang/Unsplash

Russi-Sprung, Hundschopf, Minschkante, Canadien Corner, Kernen-S, Langentrejen, Hanneggschuss, Österreicherloch oder Ziel-S – die Schlüsselstellen der Lauberhornabfahrt sind selbst Leuten ein Begriff, die nur wenig mit Skirennen am Hut haben.

Im gemütlichen Tempo kann die längste Abfahrtsstrecke im alpinen Skirennsport im Sommer bequem zu Fuß erkundet werden.

So bleibt genügend Zeit, um die traumhafte Aussicht auf die Bergriesen Eiger, Mönch und Jungfrau zu genießen. Es bleibt auch Zeit, um zu staunen, wie steil manche Passage der Weltcup-Piste wirklich ist.

Ski1 stellt euch die berühmtesten Weltcup-Abfahrtsstrecken vor. Nicht auf Ski, sondern als Wanderberge im Sommer. Die Herausforderungen sind ähnlich groß.

Nach der Streif in Kitzbühel begeben wir uns auf die berühmte Lauberhornabfahrt im Berner Oberland in der Schweiz:

Mit der Wengernalpbahn zur Kleinen Scheidegg

Mit der Wengernalpbahn zur Kleinen Scheidegg
So präsentiert sich der Hundschopf im Sommer

Die Fahrt mit der Wengernalpbahn von Wengen zur Kleinen Scheidegg bietet ein Panorama, das seinesgleichen sucht.

Die Strecke führt durch atemberaubende Landschaften und vermittelt bereits während der Fahrt ein unvergessliches Erlebnis.

Doch die wahre Faszination beginnt, wenn die Kleine Scheidegg erreicht wird und die markanten Stellen des berühmten Lauberhornrennens zum Greifen nahe sind.

Schritt für Schritt: Wandern entlang der Lauberhornabfahrt

Vom Bahnhof "Kleine Scheidegg" aus führt ein breiter Wanderweg cirka eine halbe Stunde lang bergauf zum Starthaus auf 2.315 m Höhe. 

Oben angekommen schlängelt sich ein schmaler Pfad entlang der Rennstrecke des Klassikers von Wengen.

Vorbei an Russi-Sprung, Hundschopf, Kernen-S und Wasserstation bis hin zur Langentrejen, wird die Verbundenheit mit der Geschichte des Rennens spürbar.

Das Kernen-S, benannt nach dem einstigen Schweizer Lauberhornsieger Bruno Kernen, erinnert an dessen spektakulären Sturz im Jahr 1997, der sich in die Gedächtnisse der Rennfans eingebrannt hat.

An den Schlüsselstellen wie Hundschopf und Minschkante befinden sich Info-Points, die die Geschichten und Herausforderungen des Rennens verdeutlichen.

Zusätzlich vermitteln acht Stereoskope eine Vorstellung von der Ideallinie, die die Fahrer anstreben.

Die Herausforderungen auf der Strecke sind immens und verlangen den Athleten alles ab. Doch nicht nur im Rennen selbst, auch zu Fuß kann man einen Teil der bekannten Piste zurücklegen.

Nach circa zwei Stunden verlässt der Weg unterhalb der Langentrejen die Weltcupstrecke und man kann an der nahegelegenen Station "Allmend" in den Zug einsteigen oder auf dem gewöhnlichen Wanderweg abseits der Lauberhornstrecke zurück ins Dorf marschieren.

Nur wer diese Strecke einmal zu Fuß zurückgelegt hat, weiß, wie viel Mut und Kondition es braucht, um das Lauberhorn auf Skiern hinunterzurasen.

Lauberhorn im Sommer als Kunstprojekt

2006 hat der Künstler Daniel Zimmermann die Lauberhornabfahrt in einer ganz speziellen Form nachgestellt.

Mit Holzstäben legte der Schweizer die Ideallinie der längsten Weltcup-Abfahrt aus und drehte einen spektakulären Clip.

Hier das Video der Aktion:

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