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WM-Fehlstart! Shiffrin hat keine Angst vor Peking-Neuauflage

Die US-amerikanische Top-Favoritin fädelte auf dem Weg zur ersten Goldmedaille bei der WM in Meribel/Courchevel ein. Droht nun eine medaillenlose WM?

WM-Fehlstart! Shiffrin hat keine Angst vor Peking-Neuauflage Foto: © GEPA

Mikaela Shiffrin glaubt nicht, dass sich ihr Olympia-Schicksal von 2022 in China, wo sie ohne Medaille geblieben ist, wiederholen wird.

"Doch ich habe keine Angst davor, wenn es wieder passiert", verriet Shiffrin am Montag in Méribel, nachdem sie zum Auftakt der Ski-WM in Frankreich auf dem Weg zu Kombi-Gold beim drittletzten Tor ausgeschieden war. Neben ihre Enttäuschung mische sich auch Zuversicht und Freude über ihre starke Form, sagte die US-Amerikanerin.

"Zuallererst bin ich natürlich enttäuscht, nicht ins Ziel gekommen zu sein und keine Medaille zu bekommen. Aber ich bin auch begeistert, denn ich bin wirklich gut gefahren", betonte Shiffrin.

"Meine Mentalität am Slalom-Start war, alles zu riskieren - Vollgas-Skifahren von oben bis unten. Auf die Gefahr hin, dass es nicht aufgeht und ich hinausfahre. So ist der Slalom nun einmal, es gibt einfach keinen Platz für Fehler."

Shiffrin über Ausfall: "Wusste, ich darf den Fuß nicht vom Gas nehmen"

Ihren Patzer am Ende des Laufs, der offiziell zu einer Disqualifikation geführt hatte, schilderte sie wie folgt: "Ganz am Ende des Kurses hat sich der Untergrund etwas gewandelt, von diesem kompakteren Schnee zu einem etwas unbeständigeren. Ich wusste, ich muss auf meine Position achten, aber ich darf den Fuß nicht vom Gas nehmen. Ich habe gewusst, das kann an dieser Stelle passieren - und so ist es am Ende auch passiert. Aber ich habe eigentlich alles auf Federica (Brignone; Anm.) aufgeholt. Ich dachte vorher nicht, dass das möglich wäre, also bin ich auch froh."

An ihre Olympia-Vorstellung im Vorjahr habe sie nach ihrem ersten Ausfall in dieser Saison nicht direkt gedacht. "Aber ich habe gedacht: Wenn ich jetzt durch die Mixed Zone gehe, wird jeder fragen: Ist das wieder wie Peking?", erzählte Shiffrin.

Auch medaillenlose WM würde Shiffrins Traumsaison nicht zerstören

Sollte die WM tatsächlich ähnlich glücklos ablaufen, könne sie damit leben. "In dieser Saison habe ich einige überragende Rennen gehabt. Ich würde die bisherige Saison ohne WM-Medaille nehmen, wenn es eine Entweder-oder-Frage ist. Aber ich werde um die Medaillen fahren, weil es das ist, was man bei einer WM tut. Ich habe keine Angst vor den Folgen, solange ich diese Mentalität von heute habe."

In diesem Winter hat Shiffrin im Weltcup bisher elf Siege geschafft, was sie bis auf einen Sieg an die Weltrekord-Marke von Ingemar Stenmark brachte. Der Schwede hat in seiner Karriere 86-mal im Weltcup gewonnen. Bei der WM in Méribel will die 27-Jährige definitiv noch im Super-G, Riesentorlauf und im Slalom am Start sein.

Über weitere Einsätze wolle sie kurzfristig entscheiden. "Alles in allem war es eine so verrückte, überwältigende Saison. Es fühlt sich so an, als müsste ich mich gar nicht motivieren", berichtete sie. "Es ist das Beste, was ich je gemacht habe."

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