Kroatien Kroatien CRO
Österreich Österreich AUT
Endstand
28:28
14:12, 14:16
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ÖHB-Männer hoffen bei EM gegen Kroatien auf Sternstunde

Das österreichische Handball-Nationalteam muss bei der EM in Deutschland gegen Spanien-Bezwinger Kroatien ran, kann "frei aufspielen".

ÖHB-Männer hoffen bei EM gegen Kroatien auf Sternstunde Foto: © GEPA
Spätestens seit Freitag ist klar: Österreichs Handballmänner brauchen im zweiten Spiel bei der EM in Deutschland eine Sternstunde. Sonntag-Gegner Kroatien (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker>>>) setzte beim 39:29-Sieg über Spanien zum Auftakt ein beeindruckendes Statement und wird der ÖHB-Auswahl in Mannheim alles abverlangen.
 
"Wir haben gesehen, wie verdammt schwer es wird", sagte Österreichs Teamchef Ales Pajovic vor dem Duell mit dem vielfachen Medaillengewinner bei Großereignissen.

Die mäßigen Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit waren aufseiten der Kroaten am Freitagabend ebenso vergessen wie Platz zwei in der EM-Quali hinter den Niederlanden. Die höchste Niederlage der Spanier in ihrer langen EM-Geschichte, riss Kroatiens Presse zu Jubelstürmen hin.

"In einer glorreichen Nacht hat Kroatien etwas Unglaubliches vollbracht", schrieb die Tageszeitung Jutarnji List über die Neuauflage des EM-Finales von 2020, das die Spanier 22:20 gewonnen hatten. Die Revanche gelang eindrucksvoll.

Ex-Fivers-Profi als kroatischer Matchwinner

"Das war unglaublich", meinte auch Pajovic. Dass der bei den Fivers Margareten handballerisch groß gewordene Ivan Martinovic gegen Spanien zum Man of the Match wurde, verleiht dem kommenden Duell zusätzliche Würze. "Ich glaube nicht, dass irgendjemand erwartet hat, dass wir so spielen, aber wir haben daran geglaubt", betonte Martinovic, der sich schon früh für Kroatiens Auswahlen entschieden hatte.

Eine breite Brust holte sich freilich auch Österreich. Der Gegner war mit Rumänien zwar ein wesentlich kleineres Kaliber, der Druck vor dem "Pflichtsieg" aber umso größer. "Die Anfangsnervosität haben wir zum Glück abgelegt, da haben wir weiter an uns geglaubt", betonte Abwehrchef Lukas Herburger, hinter dem mit dem blendend aufgelegten Endrunden-Neuling Constantin Möstl auch ein herausragender Tormann stand.

"Hat richtig Spaß gemacht"

Die Abgeklärtheit in einigen knappen Situationen des Spiels strich auch Sportdirektor Patrick Fölser hervor. "Die Mannschaft war immer da, ist fokussiert geblieben und hat ihren Plan durchgezogen", stellte er fest. Auch wenn man sich mit mangelnder Chancenauswertung das Leben selbst schwer machte. "Wir haben gezeigt, dass wir guten Handball spielen können. Es hat richtig Spaß gemacht in der Halle mit den Fans, die Jungs haben gelacht", resümierte Pajovic.

Die SAP-Arena wird am Sonntag mit 13.293 Zuschauern wieder ausverkauft sein, Kroatiens Tausende Fans werden die Halle einmal mehr zu einem Heimspiel für ihre Truppe machen. "Mich pusht das sehr, mich freut das immer, vor solchen Leuten zu spielen. Wir können uns auf eine ordentliche Lautstärke vorbereiten, das wird schon lustig", meinte Schaffhausen-Legionär Herburger.

Magere ÖHB-Bilanz gegen Kroaten

Statistisch gesehen, darf man sich nicht viel ausrechnen. In 15 Partien gegen die Kroaten gab es einen 25:23-Sieg, der passierte 1993 in einem Test. In Bewerbsspielen ging man stets als Verlierer vom Platz, überhaupt wartet die ÖHB-Auswahl nach neun Endrunden seit 2010 noch auf einen vollen Erfolg gegen eine auf dem Papier klar stärkere Mannschaft. 2015 war es beim 30:32 in der Vorrunde der Katar-WM gegen Kroatien recht knapp, zuletzt unterlag man - schon unter Pajovic - bei der Heim-EM 2020 mit 23:27.

"Wir sind bereit, wir glauben alle daran, dass etwas möglich ist. Ich liebe diese Situationen. Gestern mussten wir gewinnen, jetzt können wir frei aufspielen und Spaß haben, bei dem, was wir lieben."

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