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Erster Titel seit elf Jahren für Spanien erst der Anfang

Spaniens Nationalteam holt mit dem Sieg in der Nations League den ersten Titel seit elf Jahren. Für Teamchef De la Fuente ist es der Start von etwas Großem.

Erster Titel seit elf Jahren für Spanien erst der Anfang Foto: © GEPA

Der erste Titel seit elf Jahren soll für Spaniens Fußball-Nationalmannschaft erst der Anfang sein.

Wurde vor dem Finalturnier der Nations League im Land des Weltmeisters von 2010 und Europameisters von 2008 und 2012 über die Zukunft von Trainer Luis de La Fuente spekuliert, scheint der Posten des 61-Jährigen nach dem Titelgewinn am Sonntagabend vorerst gesichert. Bei den unterlegenen Kroaten wurde einmal mehr über die Zukunft von Luka Modric gemunkelt.

"Die Serie ohne Siege ist jetzt vorbei und die Zukunft sieht gut aus", sagte De la Fuente weit nach Mitternacht nach dem im Elferschießen gewonnenen Endspiel in Rotterdam. Er erwarte sich in Zukunft "noch einige schöne Anlässe."

Seine Spieler hätten das Talent für Großes. "Sie haben auf dem Weg nach oben schon einiges gewonnen. Ich kenne sie gut und wusste, dass sie mich nicht hängen lassen", meinte der ehemalige Nachwuchscoach.

De la Fuente lässt Kritiker verstummen 

Spaniens vormaliger U19- und U21-Teamchef wirkte im Vergleich zu Vorgänger Luis Enrique vielen zu blass, um "La Roja" nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus bei der WM 2022 in Katar zu neuem Glanz zu verhelfen.

Der holprige Start in die EM-Qualifikation mit einem späten Sieg über Norwegen und einer Niederlage in Schottland schien die Kritiker zu bestätigen. Nun darf De la Fuente einen wichtigen Erfolg auf seine Visitenkarte schreiben.

In den 90 Minuten und der Verlängerung hatten die Spanier wie auch die Kroaten ihre Möglichkeiten, die Partie blieb aber torlos. Im Elferschießen hatten die Iberer die besseren Nerven und in Unai Simón den besseren Torhüter. Der Profi von Athletic Bilbao parierte zweimal, ehe Routinier Dani Carvajal den letzten Elfmeter mit einem Lupfer verwandelte.

Als letzter noch verbliebener Akteur der Weltmeister-Mannschaft von 2010 durfte sich auch der 37-jährige Jesus Navas freuen. Als Spieler des Turniers wurde Rodri ausgezeichnet. Der 26-Jährige hatte Manchester City vor etwas mehr als einer Woche zum Champions-League-Titel geschossen und wurde auch in der "Königsklasse" zum Spieler der Saison gewählt.

Er hob hervor, dass Spanien nicht gegen irgendeinen Kontrahenten gewonnen habe. "Wir haben eine Mannschaft geschlagen, die Brasilien bei der WM eliminiert hat, die immer in Finalspielen steht", meinte Rodri. Die Kroaten konnten sich darum jedoch wenig kaufen.

Kroatien trotz Niederlage mit Heldenstatus 

Wieder einmal reichte es für Modric und Co. nicht zum Sprung ganz oben aufs Podest. Vize-Weltmeister 2018 und WM-Dritter 2022 waren die Kroaten bereits.

Die Tageszeitung "24sata" titelte am Montag dennoch: "Kopf hoch, ihr seid Helden." Eine Einschätzung, die Teamchef Zlatko Dalic teilte. "Drei Medaillen für Kroatien sind großartig. Das zeigt, wie viel Potenzial wir haben. Natürlich sind wir jetzt enttäuscht, aber wir sollten stolz auf uns sein", meinte der Langzeitcoach.

Wie Dalic anmerkte, sei die Zukunft des Kapitäns im Team der "Vatreni" (Feurigen) aber unklar. Modric hatte offen gelassen, ob er im Nationaltrikot weiter macht. Laut Dalic will der 37-Jährige eine Entscheidung nach dem Turnier treffen.

Ob der Publikumsliebling, der von den rund 35.000 kroatischen Anhängern im De Kuip nach dem Spiel lautstark gefeiert wurde, bei der EM in Deutschland im kommenden Jahr einen neuen Anlauf auf einen Titel nimmt, werden die nächsten Tage zeigen.

Modric' Vertrag bei Real Madrid läuft Ende Juni aus. Zuletzt wurde spekuliert, dass der Stratege nach Saudi-Arabien gehen könnte. Er selbst meinte in Rotterdam: "Ich habe meine Zukunft entschieden. Aber ich werde heute nichts dazu sagen."

Spaniens siegreicher Trainer De la Fuente meinte dazu: "Ich hoffe, er macht weiter, weil man nie will, dass große Spieler abtreten."


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