Hütter und Gasser verbindet nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch verletzungsbedingte Rückschläge. Beide haben sich wieder an die Spitze zurückgekämpft.
"Verletzungen gehören zum Sport dazu, das ist leider so. Ich habe über die Jahre gelernt, besser damit umzugehen und gestehe meinem Körper mittlerweile die Zeit für die Heilung zu. Früher war ich da wesentlich ungeduldiger", erklärt Gasser.
Verletzungen und Comebacks waren auch in der Karriere von Hütter ein großes Thema. "Aber ich möchte das gar nicht schlecht reden, das gehört einfach dazu. Ich habe gelernt das zu akzeptieren und es passt auch so wie es gewesen ist. Natürlich waren die Momente, wo die Verletzungen passiert sind, oft sehr, sehr schwierig. Aber im Nachhinein betrachtet hat mich das nicht nur auf, sondern auch abseits der Piste als Persönlichkeit weitergebracht", sagt die Steirerin.
Gasser: "Ich habe nicht an Konsequenzen gedacht"
Sowohl Hütter als auch Gasser profitieren mittlerweile von ihrer großen Erfahrung, gehören zu den Routiniers in ihren Sportarten. Ob das zunehmende Alter oder die jugendliche Unbekümmertheit besser sind?
"Man hat viel erlebt und gesehen, das kann einen in gewissen Momenten natürlich auch hemmen, aber gerade in den Speed-Disziplinen ist die Routine beispielsweise bei der Streckenführung schon ein wesentlicher Vorteil. Wenn du das Gelände gleich bei der ersten Besichtigung lesen kannst und weißt, wo du umgehst, hilft dir das wesentlich weiter. Ich sehe die Routine als Pluspunkt, den ich mir erarbeitet habe", meint Hütter.
Gasser gesteht: "Mein jüngeres Ich hat sich damals keine Gedanken darüber gemacht, was bei einem Fehler passieren könnte. Ich wollte einfach mein bestes Snowboarden zeigen und hab nicht an irgendwelche Konsequenzen gedacht. Die letzten Jahre haben mir aber gezeigt, dass ich sehr wohl auf meinen Körper achten muss. Heute überlege ich mir sehr genau, wann ich welchen Trick versuche. Ich gehe die Dinge sicherlich bewusster an."