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ÖSV staunt über Prevc: "Dann wird er nicht zu schlagen sein"

Domen Prevc führt nach der Machtdemonstration beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf bereits klar vor Daniel Tschofenig. Die ÖSV-Adler bleiben aber "angriffslustig".

ÖSV staunt über Prevc: "Dann wird er nicht zu schlagen sein" Foto: © GEPA

Erst Domen Prevc, dann lange nichts: Nach dem überlegenen Auftaktsieg des Skisprung-Weltmeisters bei der 74. Vierschanzentournee konnten die ÖSV-Adler über die Machtdemonstration des Slowenen nur staunen.

"Unglaublich. Das muss man hinnehmen, er macht einen extrem guten Job", sagte Daniel Tschofenig am Montagabend im Auslauf von Oberstdorf. Der Titelverteidiger liegt als erster Verfolger vor dem Neujahrsspringen bereits 17,5 Punkte oder umgerechnet fast zehn Meter zurück.

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Mit seinem sechsten Sieg in den jüngsten sieben Bewerben - einmal war er Zweiter geworden - untermauerte Prevc eindrucksvoll seine Favoritenrolle. "Der Körper ist entspannt, der Kopf ist entspannt, ich mache mein Ding und kann es einfach genießen", sagte der 26-Jährige, nachdem er auf der Schattenbergschanze vor 25.500 Zuschauern zweimal klar die Höchstweite aufgestellt hatte.

ÖSV-Adler müssen "zwei Stockwerke drauflegen, damit wir da hinkommen"

Mit dem größten Vorsprung seit Gregor Schlierenzauer vor 14 Jahren fährt der eiskalte Weltcup-Dominator nun zum Springen nach Garmisch-Partenkirchen am Donnerstag (14.00 Uhr im LIVE-Ticker).

Mit Tschofenig und Hörl befinden sich die beiden rot-weiß-roten Überflieger der vergangenen Saison in Lauerstellung. Allerdings sind die ÖSV-Adler im Kampf um den goldenen Adler wohl auf einen Fehler des Skiflug-Weltrekordlers angewiesen.

"Wir müssen noch einmal zwei Stockwerke drauflegen, damit wir da hinkommen. Aber es kann so schnell gehen", betonte Tschofenig. Jan Hörl stimmte zu: "Domen ist zwar schon sehr weit weg, aber nichts ist unmöglich."

Widhölzl bleibt "angriffslustig"

Oberstdorf-Vorjahressieger Stefan Kraft, der sich nach zwei nicht perfekten Sprüngen mit dem neunten Platz knapp hinter Jonas Schuster und Stephan Embacher begnügen musste, sah es ähnlich. Prevc habe eine Form, "die vielleicht noch nie einer gehabt hat", sagte der Salzburger. "Das muss man neidlos anerkennen. Wenn er so abliefert, wird er nicht zu schlagen sein."

ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl war nach dem Auftakt mit allen sieben ÖSV-Athleten in den Top 16 zufrieden. "Wir haben uns gut positioniert. Das stimmt uns sehr positiv für die nächsten Stationen", sagte der Tiroler, der mit seinem neuen Bart, einem Tribut an Metallica-Leadsänger James Hetfield, derzeit für ein optisches Highlight sorgt.

Mit Blick auf Prevc könne man nur hoffen, dass dieser irgendwann einen Fehler mache, ergänzte Widhölzl. "Wir bleiben angriffslustig und versuchen, dagegenzuhalten. Wir können eh nur besser springen und ihn kitzeln."

Kontrolleur Hafele erklärte Zajc-Disqualifikation

Für den ursprünglich mit Tschofenig ex aequo zweitplatzierten Timi Zajc endete der Tournee-Traum hingegen mit einer Disqualifikation. Der Anzug des Slowenen war am Bein drei Millimeter zu lang, Kontrolleur Mathias Hafele kannte trotz der Kleinigkeit keine Gnade.

"Regel ist Regel. Da kann man keine Ausnahmen machen. Ausnahmen machen wir nicht", sagte der Tiroler. Der Weltverband FIS schaut seit dem WM-Skandal von Trondheim im Februar, als die Norweger ihre Anzüge manipulierten, nun genauer hin und greift härter durch.

Bei der ersten Prüfung vor dem Bewerb habe der Anzug noch gepasst, betonte Hafele. "Aber was die danach mit den Anzügen machen. Ob sie die ziehen oder irgendwas, können wir nicht kontrollieren. Das ist absolut nicht möglich und deswegen können solche Sachen passieren", erklärte der Ex-Springer.

Zajc kassierte eine Gelbe Karte, bei einem weiteren Vergehen wäre der 25-Jährige für den darauffolgenden Bewerb gesperrt.

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