In Zukunft gibt es im Skispringen Gelbe und Rote Karten. Sie sind Teil mehrerer Regeländerungen, die der Ski- und Snowboard-Weltverband FIS nach dem WM-Skandal um manipulierte Sprunganzüge zur kommenden Saison einführt und am Freitag fixierte.
Ein Athlet, der wegen eines Ausrüstungsverstoßes disqualifiziert wird, erhält eine Gelbe Karte. Ein weiterer Verstoß führt zu einer Roten Karte und einer Sperre für den folgenden Bewerb.
Die Nation des Athleten verliert zudem einen Startplatz für die betreffende Veranstaltung. Bisher hatten Disqualifikationen - beispielsweise wegen zu großer Anzüge - normalerweise keine Auswirkungen auf folgende Events. Bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Winter in Trondheim war der Fall anders.
Dort hatten manipulierte Anzüge norwegischer Skispringer einen Betrugsskandal ausgelöst. Der WM-Gastgeber stattete die Anzüge mit einem laut Reglement verbotenen Band aus, das für mehr Stabilität nach dem Absprung sorgen soll. Springer wie Weltmeister Marius Lindvik, die mit den Anzügen erwischt wurden, waren für die folgenden Wettkämpfe gesperrt worden.
Zusätzliche Strafen bei Betrug
Neben der Einführung des Karten-Systems setzt die FIS zudem auf modernisierte Messungen bei der Kontrolle und neue Vorgaben bei den Anzügen. Sie sollen weniger Raum für Manipulationen bieten, sowohl im Skispringen als auch in der Nordischen Kombination.
Bei bewusstem Betrug - zum Beispiel durch verbotene Anzugveränderungen nach den Kontrollen - greifen zudem zusätzliche Sanktionen. Die Kontrollen werden nach dem Rücktritt des Kärntners Christian Kathol als Chefkontrolleur nun von Christian Winkler durchgeführt, unterstützt wird der Deutsche von Ex-ÖSV-Adler Mathias Hafele.