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ÖSV-Kritik an Matterhorn-Premiere: "Dann wird's gefährlich"

Das geplante Datum für die Speed-Rennen in Zermatt/Cervinia sorgt für heftige Diskussionen. ÖSV-Abfahrts-Trainer Sepp Brunner spricht von einer "Katastrophe".

ÖSV-Kritik an Matterhorn-Premiere: Foto: © GEPA

Der Rennkalender für die kommende Weltcup-Saison 2023/24 ist noch nicht einmal offiziell präsentiert, da sorgt er schon für heftige Diskussionen. 

Wie zuletzt bereits durchgesickert ist, soll nach dem leicht verspäteten Saisonstart in Sölden auch die Premiere der Speedrennen am Matterhorn um zwei Wochen nach hinten verschoben werden. 

Beim zweiten Anlauf nach der letztjährigen Absage ist im kommenden Winter der Speed-Auftakt der Männer am 11./12. November geplant, jener der Frauen eine Woche darauf am 18./19. November. 

Bei Sepp Brunner, Speed-Chef der ÖSV-Männer, kommt dieses Vorhaben gar nicht gut an: "Für den Abfahrtssport stellt diese Planung eine absolute Katastrophe dar", poltert er gegenüber dem Schweizer "Blick". 

Der Grund für Brunners heftige Kritik: Normalerweise fliegt der Speed-Tross in der zweiten November-Woche schon nach Copper Mountain, um sich auf die Nordamerika-Rennen vorzubereiten. "Dort konnten wir in den letzten Jahren bei perfekten Bedingungen noch einmal rund zwei Wochen lang optimal Abfahrt trainieren", erklärt der ÖSV-Coach und untermauert die Wichtigkeit dieses Trainingsblocks in Hinblick auf die immer schwierigere Saison-Vorbereitung vor allem im Speed-Bereich in Europa

Brunner: "Dann wird es richtig gefährlich"

Wegen des neuen Datums für die Matterhorn-Rennen droht dieses Camp nun komplett auszufallen, was laut Brunner mitunter schlimme Folgen haben könnte.

"Wir diskutieren immer wieder darüber, wie wir den Abfahrt-Rennsport sicherer machen könnten. Aber wenn sich die jungen Athleten wie im Fall von dieser Planung nicht mehr ordentlich auf die Rennen vorbereiten können, wird es richtig gefährlich."

Dass Zermatt den Teams vor den Rennen für einige Tage eine Trainingsmöglichkeit anbietet - sofern genug Schnee vorhanden ist - ist für viele Nationen nur ein schwacher Trost. 

"Die drei oder vier Trainingstage, die wir im November in Zermatt trainieren dürfen, kompensieren ganz sicher nicht 14 Tage, die wir um diese Jahreszeit in Copper Mountain hätten", sagt etwa DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier. 

Nationen gegen Matterhorn-Termin, aber: "Unser Widerstand ist zwecklos"

Brunner spricht sich nicht gänzlich gegen die Matterhorn-Rennen aus, würde aber eher einen Termin im März anstelle von November präferieren. 

Laut Maier haben sich beim Weltcup-Finale in Andorra im März übrigens bis auf die Schweiz alle Nationen gegen das November-Datum für die Rennen in Zermatt/Cervinia ausgesprochen. Der FIS scheint das egal zu sein. "Unser Widerstand ist offenbar zwecklos", sagt Maier.

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