"Heute geht es um meinen Rücktritt, und nicht um den Asso."
Nach der WM hatte sie den Umgangston Assingers angeprangert. Zugleich gab es gegensätzliche Reaktionen von Läuferinnen, die sportliche Leitung um ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher bestätigte Assinger vor der Olympia-Saison im Amt.
Am Rande des Pressegespräches meinte die Tirolerin zur APA, dass diese Causa "heute keinen Platz habe". "Heute geht es um meinen Rücktritt, und nicht um den Asso." Generell sei sie der Ansicht, dass jeder Mensch "den Mut haben soll, seine Meinung zu äußern": "Das Wichtigste ist die Kommunikation. Dass man sich auf Augenhöhe begegnet."
Assinger gab per Aussendung an, dass er sich nach Missverständnissen in der Kommunikation mit Venier konstruktiv ausgetauscht habe und sie in gutem Einvernehmen auseinandergegangen seien.
Assinger: "Stephanie hat mich stets mit ihren sportlichen Erfolgen beeindruckt." Es sei bedauerlich, eine Siegläuferin wie sie zu verlieren. "Der Entschluss ist aber sicher wohlüberlegt und zu respektieren."
Tirolerin gewann drei Weltcup-Rennen
Venier verabschiedet sich als dreifache Weltcup-Siegerin von der großen Bühne, zwölfmal stand sie auf dem Podest.
In Sachen Preisgeld streifte sie laut FIS-Angaben 601.000 Schweizer Franken ein.
Sie sei jedenfalls immer eine "brutale Kämpferin" gewesen, die alles gegeben habe und deren größtes Merkmal "die Leidenschaft" gewesen sei.
Olympia-Rechnung bleibt guten Gewissens offen
Die offene Rechnung mit Olympia wird nun nicht mehr nicht beglichen.
2018 hatte Venier in Südkorea bei ihrem einzigen Start im Zeichen der Fünf Ringe das Abfahrtsziel nicht gesehen. Im Februar stehen unweit ihrer Tiroler Heimat die Medaillenentscheidungen auf der Tofana in Cortina d'Ampezzo an, wo sie 2024 in der Abfahrt einen ihrer drei Weltcupsiege erreichte.
"Auch wenn nächstes Jahr die Olympischen Spiele anstehen, fühlt es sich für mich jetzt genau richtig an, einen Schlussstrich unter meine Rennsportkarriere zu ziehen. Ich blicke mit großer Zufriedenheit auf das Erreichte zurück", meint Venier.
Familienplanung hat nun Priorität
Als meinungsstarke Athletin und teils außerhalb der Norm agierend war sie bekannt.
Schlagzeilen machte ihr Verzicht auf Obst und Gemüse ("meine Blutwerte sind trotzdem top"). Teamintern trug die deklarierte Katzenliebhaberin wegen ihres Handtaschen-Faibles den Spitznamen "Tante Gucci".
Nun stehe "die Familienplanung an oberster Stelle". Sie wolle "nicht mehr aus dem Koffer leben, sondern daheim sein." Im Skisport werde man sie "nicht sehen", sie werde aber weiter mit ihren Sponsoren zusammenarbeiten und ihren Zivilberuf als Zollbeamtin ausüben.
Große Pläne hat die Weltmeisterin bereits, die Hochzeit mit ihrem Partner und Skifahrer Christian Walder steht an. Erst vor wenigen Tagen machte sie die Verlobung öffentlich.