Neo-Cheftrainer Roland Assinger spricht nach seinem ersten Rennen an der Spitze der ÖSV-Frauen von einem "realistischen" Ergebnis. Er hatte sich im Vorfeld einen Top-10-Platz gewünscht.
"Mit den Top 10 müssen wir aktuell zufrieden sein", sagt Assinger und merkt an: "Der Sprung ganz nach vor ist für uns extrem weit. Dass das kein Honiglecken wird, ist uns allen bewusst."
Der Cheftrainer will nichts schönreden: "Mehr oder weniger sind wir da, wo wir voriges Jahr aufgehört haben."
Die Devise heiße jetzt "weiter hackeln und nach vorne arbeiten".
Erster Ansatzpunkt für Assinger ist die Angriffsbereitschaft seiner Läuferinnen im zweiten Durchgang. "Die habe ich vermisst. Dieses 'Auf Teufel komm raus' Drauflosfahren", erklärt Assinger, der auch "kleine Lichtblicke" gesehen hat.
Gritsch will sich von der Weltspitze noch was abschauen
Für Gritsch war es erst das dritte Mal, dass sie in einem Weltcup-Riesentorlauf unter den zehn Schnellsten landete. Zuletzt war die Tirolerin im März 2022 in Aare Sechste gewesen.
"Mit einem Top Ten in die Saison zu starten ist für mich völlig okay. Ich bin schon zufrieden, es waren wieder ein paar extrem coole Teilleistungen dabei. Die Mädels, die vor mir sind, sind die absolute Weltspitze - da kann ich mir sicher noch was abschauen", meint Gritsch.
Während es für Brunner nach ihrer ersten komplett verletzungsfreien Vorbereitung "in die richtige Richtung" geht, sieht Liensberger noch viel Arbeit vor sich.
"Ich bin unten zu gerade geworden und hatte zu kämpfen, dass ich im Lauf bleibe", erklärt die Vorarlbergerin. "Ich spüre einzelne Schwünge, die mir gelingen und die ich durchziehen kann, das fühlt sich gut an."
Die Steirerin Julia Scheib schied wie Elisa Mörzinger und Michaela Heider im ersten Durchgang aus. "Ich bin oben gut ins Ziehen gekommen, dann hat es mir die Ski zusammengeschlagen und es war ziemlich schnell aus", schilderte Scheib ihr Missgeschick nach wenigen Schwüngen.
"Es fühlt sich natürlich nicht gut an, ich hätte gerne meine Stärke im Steilhang gezeigt. Das Bitterste ist, dass ich bei diesem echt coolen Rennen nach dem ersten Viertel stehen bleiben muss."
Assinger: "Wunder gibt es keine"
Für die Frauen geht es als nächstes zum Slalom-Doppel nach Levi (11. und 12.November). In Finnland erwartet sich Assinger ein "ähnliches Bild" wie in Sölden.
"Im Slalom habe ich ein bisschen ein besseres Gefühl als im Riesentorlauf. Aber Wunder gibt es keine."