Im Gespräch mit "Eurosport" hatte die 40-Jährige dann immer noch ein breites Grinsen auf den Lippen. Der Rennsport fehlte Vonn ganz offensichtlich.
"Es fühlt sich so gut an, die Nerven, die Schmetterlinge, das Adrenalin zu haben. Ich fühle mich immer so, als wäre es nur ich gegen den Berg - und dieses Gefühl liebe ich. Beim Skifahren gibt es keine Limits. Ich denke, das war der perfekte Start."
Allerdings lief es im Vorfeld ihres 396. Weltcupsrennens nicht ideal. Die Routine fehlte etwas, wie Vonn ausführt: "Ich war ein bisschen gestresst und hektisch. Ein paar Dinge habe ich vergessen, weil ich es lange nicht gemacht habe. Wenn du in der Routine bist, läuft alles glatt ab. Aber ich komme gerade in diese Routine zurück."
Mit den Learnings aus dem ersten Rennen nach dem Comeback erwartet sich Vonn sogar schon eine Steigerung: "Morgen wird es besser, weil ich jetzt daran gewohnt bin. Das erste ist das härteste, weil du da einfach hineinspringen musst."
Aber nicht nur deshalb soll es beim zweiten Super-G in St. Moritz am Sonntag (11 Uhr im LIVE-Ticker >>>) zum nächsten Schritt kommen. Die Abfahrts-Olympiasiegerin hatte für ihr Comeback-Rennen nämlich ein oberstes Ziel, wie sie verrät:
"Ich wollte nicht so viel riskieren, heute war nicht der Tag, um irgendetwas Besonderes zu tun. Ich wollte ins Ziel kommen und habe alles geschafft, was ich wollte."
Beim zweiten Super-G in St. Moritz will Vonn dann jedoch eine andere Herangehensweise wählen: "Morgen werde ich sicher mehr Gas geben, mehr Risiko nehmen." Ob sogar ein Podest möglich ist? Vonn gibt sich zumindest ambitioniert:
"Der Druck kommt von mir selbst, ich möchte gut fahren. Ich weiß, was ich kann und ich weiß, dass ich noch viel schneller sein kann. Ich muss aber trotzdem Geduld haben."