"Verschlafene erste Durchgänge, gute zweite Durchgänge – vielleicht hilft es wirklich, dass wir am Abend fahren", sprach aus ÖSV-Chefcoach Roland Assinger die Hoffnung. Seiner Biorhythmus-These wurde in der Vorbereitung jedoch keine ernsthafte Beachtung geschenkt.
Die für Flachau charakteristischen Wellen konnten, nachdem das Wetter in Saalbach nicht mitgespielt hatte, unverhofft auf einem kleinen Schlepplift-Hang in Neukirchen am Großvenediger simuliert werden. Dabei bearbeitete jede aus dem Top-Trio eine eigene Baustelle: Liensberger den Start, Katharina Huber den Endspurt und Katharina Truppe die Kombinationen.
"Wenn man sieht, wie Ljutic oder Rast die Haarnadeln und Vertikalen durchdrücken, ist noch viel Zeit drin", stellte Truppe fest. Mit Platz acht zuletzt bemerkte die Kärntnerin, die am Mittwoch 29 Jahre alt wird, "dass ich doch noch Skifahren kann".
Dem Heimspiel blickt sie mit Vorfreude entgegen. "Wenn ich an Flachau denke, kommt mir schon die Gänsehaut. Es ist einfach ein cooler Kessel, man hört die Leute schon von Mitte Steilhang schreien. Es ist immer wieder ein Spektakel."
Huber will endlich ihr erstes einstelliges Saisonergebnis realisieren. "Das Wichtigste ist, dass ich locker und befreit drauflosfahre. Dass ich mir selber nicht im Weg stehe und es zu verkrampft probiere."
Kein WM-Stress
Qualifikationsdruck im vorletzten Slalom vor der Heim-WM hat keine von ihnen. Mit Liensberger, Truppe, Huber und der außerhalb der ÖSV-Strukturen trainierenden Franziska Gritsch stellt sich das rot-weiß-rote Quartett bisher von selbst auf.
Kleine Hoffnungen machen sich noch die aktuell mit Knieproblemen pausierende Katharina Gallhuber und Lisa Hörhager. Gallhuber benötigt, sofern fit, bei der Generalprobe in Courchevel ein Top-Ten-Ergebnis. Hörhager hat bei 19 Weltcup-Starts 23 Punkte gesammelt.