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ÖSV-Frauen nach Slalom: "Für Österreich nicht der Anspruch"

Für Österreichs kriselnde Technik-Frauen bringt der WM-Slalom nur kleine Lichtblicke. Truppe ist ratlos, Liensberger niedergeschlagen.

ÖSV-Frauen nach Slalom: Foto: © GEPA

Für Österreichs Ski-Frauen endet die WM in Frankreich mit dem schlechtesten Abschneiden in einem WM-Slalom seit 2009.

Damals war keine einzige ÖSV-Athletin in die Wertung gekommen, diesmal ist Katharina Huber als Elfte beste Österreicherin. Franziska Gritsch belegt Platz 13, Katharina Truppe landet bei ihrem einzigen WM-Einsatz auf dem 18. Rang und Titelverteidigerin Katharina Liensberger fällt in der Entscheidung nach einem schweren Fehler auf den 20. Platz zurück. Ergebnis des WM-Slaloms>>>

"Es ist eine ganz interessante Sache, die wir hier momentan erleben. Es fehlt einfach die Konstanz, damit wir zwei Läufe runter bringen. Abschnitte passen und andere Teilzeiten dann wieder gar nicht", analysiert ÖSV-Cheftrainer Thomas Trinker. "Sie fahren teilweise gut und teilweise einfach zu langsam."

Ähnliches ist vom Alpin-Chef Herbert Mandl zu vernehmen. "Man hat gesehen, dass sie das Skifahren nicht ganz verlernt haben. Aber leider gehen die ersten Durchgänge in der ganzen Saison schon nicht so, wie wir uns das wünschen. Sie fahren sehr verkrampft weg, mit sehr viel Erwartungshaltung ihrerseits. Sie wollen das Beste geben, aber das lähmt sie anscheinend."

"Für Österreich ist es nicht der Anspruch"

"Für Österreich ist es nicht der Anspruch, so ehrlich muss man sein", sagt Huber, die sich im Finale um vier Plätze verbesserte. "Für mich kann ich sagen, dass auf alle Fälle wieder gutes Skifahren dabei war. Sicher, das unten ins Ziel sollte ich noch ein bisschen üben."

Nach einem harten Saisonstart sieht sich die 27-Jährige "am aufsteigenden Ast". Für ganz vorne müsse man von oben bis unten attackieren, das fehlt aktuell noch. "Es ist sicher eine Kopfsache", sagt Huber.

Gritsch spricht von einem guten Lauf zum Abschluss der WM. "Unten habe ich schon ziemlich stark gefinisht. Es war auf alle Fälle wieder das, was ich mir wünschen würde."

Die Tirolerin machte im zweiten Durchgang 17 Plätze gut und freut sich über "richtig gute Teil-Leistungen und extrem schnelle Schwünge", aber "ein bisschen die Konstanz fehlt noch". Gritsch ist sich sicher: "Irgendwann werden auch zwei Läufe passen."

Truppe ratlos: "Wie ein Brett, gegen das ich anfahre"

Etwas ratlos wirkt hingegen Truppe. "Es will gerade einfach nicht leicht von der Hand gehen. Es ist ein bisschen zäh, man probiert es wirklich. Man klemmt sich hinein, aber es will gerade einfach nicht. Es ist wie ein Brett, das vor mir steht, gegen das ich zehnmal anfahre im Rennen."

Die Kärntnerin tut sich aktuell schwer, in einen Rhythmus zu kommen, "gerade in einen Rhythmus, in dem ich angasen kann. Das gibt’s gerade nicht."

Sie habe es vor der WM mit ein bisschen Pause probiert, auch Training hat nicht den gewünschten Effekt gehabt. "Es tut weh, aber es nützt gerade nichts. Ich kann tun und lassen, was ich will, es geht nicht."

Liensberger: "Es ist wirklich hart"

Niedergeschlagen wirkte im Zielraum auch Liensberger. "Es hat nicht sein wollen. Ich habe wirklich im zweiten Durchgang riskiert, habe gewusst es gibt nur eins - und das ist all-in. Das ist mir nicht aufgegangen", sagt die Vorarlbergerin. "Ich denke, es ist jetzt wirklich hart. Es heißt einfach weitermachen, weiterarbeiten, das werde ich tun."

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