"Ich bin am Start oben gestanden und mir ist vorgekommen, da gehöre ich nicht mehr her, das ist nicht mehr meine Welt."
Anfang August verkündete Venier ihren Rücktritt - auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Der erste Gedanke ans Karriereende kam just nach ihrem Gold-Coup in Saalbach.
"Da habe ich gedacht: Jetzt könntest du es am Höhepunkt lassen. Der Gedanke ist dann relativ schnell wieder verflogen. Beim Weltcup-Finale in Amerika hat mir mein Knie dann schon ein bisschen wehgetan. Es war alles nicht mehr so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich bin am Start oben gestanden und mir ist vorgekommen, da gehöre ich nicht mehr her, das ist nicht mehr meine Welt. Ich habe mich im Training noch runtergekämpft und habe dann gespürt: Das ist es nicht mehr", erzählt Venier.
Bis sie ihre Entscheidung zum Karriereende letztlich öffentlich gemacht hat, ist einige Zeit vergangen.
"Ich habe es relativ spät mitgeteilt, weil ich einfach so Angst gehabt habe vor dem Gang an die Öffentlichkeit. Ich hatte ja schon eine Vorbildfunktion, gerade für junge Sportler:innen. Das hat mich schon beschäftigt. Aber es war dann alles halb so schlimm. Ich bin immer noch glücklich mit meiner Entscheidung."
Das Thema Assinger ist für Venier abgeschlossen
Auf ihre Karriere blickt die 31-Jährige, die 2013 ihr Debüt im Weltcup gab, zufrieden zurück. Auch wenn sie mit dem WM-Titel golden endete, waren es nicht immer leichte Zeiten. Zum nach der WM aufgeflammten Konflikt mit ÖSV-Frauen-Cheftrainer Roland Assinger wollte sich Venier nicht mehr äußern, das Thema sei für sie abgeschlossen.
"Ich bin stolz drauf, dass ich in den Jahren, in denen es mal nicht so gelaufen ist, drangeblieben bin, dass ich weitergemacht und gekämpft habe. Vielleicht hätte ich dann die ganzen schönen Momente jetzt im Nachhinein gar nicht erleben können. Der Skisport hat mich positive, aber auch negative Sachen gelehrt, aber ich möchte keine Minute vermissen und das hat alles eine Berechtigung gehabt", sagt Venier.