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Speed-Asse zittern schon jetzt um die ersten Saison-Rennen

Fragezeichen hinter dem Speed-Auftakt in Zermatt, dazu die Absage in Lake Louise - Fallen die ersten vier Saison-Rennen gleich aus? Der ÖSV übt Kritik.

Speed-Asse zittern schon jetzt um die ersten Saison-Rennen Foto: © GEPA

Der Winter und damit die Ski-Weltcup-Saison liegen noch in weiter Ferne, doch schon jetzt machen sich im Lager der ÖSV-Abfahrer Sorgen breit.

Hinter dem geplanten Speed-Auftakt am Matterhorn Mitte November – geplant sind zwei Abfahrten - steht aufgrund der klimatischen Bedingungen ein großes Fragezeichen, bereits im Vorjahr musste die Premiere in Zermatt wegen Schneemangels abgesagt werden.

"Die Chance, dass es stattfindet, ist 50:50", glaubt ÖSV-Abfahrts-Chef Sepp Brunner.

Definitiv nicht stattfinden werden die Rennen in Lake Louise, die im provisorischen Weltcup-Kalender der Männer als zweite Speed-Station Ende November vorgesehen waren.

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Ein Ersatz für die ursprünglich in Lake Louise vorgesehene Abfahrt und den Super-G gibt es bis dato nicht.

Tritt auch in Zermatt der Worst Case einer Absage ein, würden die ersten vier Speed-Rennen der Saison gleich mal ausfallen. Und das bei einem Weltcup-Kalender, der von vornherein ohnehin schon mehr Technik- als Speed-Bewerbe aufzuweisen hatte (Ursprünglich 12 Abfahrten, 9  Super-G, 11 RTL und 13 Slaloms).

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Die geplanten Speed-Rennen in der Saison 2023/24:

Datum Ort Bewerb(e)
11./12. November Zermatt (SUI)/Cervinia (ITA) Abfahrt (2x)
25./26. November Lake Louise (CAN) - ABGESAGT Abfahrt & Super-G
1.-3. Dezember Beaver Creek (USA) Abfahrt (2x) & Super-G
15./16. Dezember Val Gardena (ITA) Super-G & Abfahrt
28./29. Dezember Bormio (ITA) Abfahrt & Super-G
12.-14. Jänner Wengen (SUI) Super-G & Abfahrt & Slalom
19.-21. Jänner Kitzbühel (AUT) Team-Kombination & Abfahrt & Slalom
27./28. Jänner Garmisch-Partenkirchen (GER) Super-G (2x)
3./4. Februar Chamonix (FRA) Abfahrt & Slalom
17./18. Februar Kvitfjell (NOR) Abfahrt & Super-G
16./17. März & 22.-24. März Saalbach (AUT) Weltcup-Finale (Alle Disziplinen)

Kein Ersatz für Lake Louise: ÖSV-Kritik an der FIS

Im ÖSV sorgt vor allem die Absage der Rennen in Lake Louise und der fehlende Ersatz für Unverstädnis.

"Das ist eigentlich unfair. Von den Kanadiern hat man hinter vorgehaltener Hand schon länger gehört, dass das (mit Lake Louise, Anm.) nichts wird. Da hätte man reagieren müssen und schauen, ob man in Nordamerika nicht einen Ersatzort findet", meint ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl.

Abfahrts-Chef Brunner hinterfragt das Vorgehen der FIS ebenfalls: "Ich habe keine Ahnung, warum der Kalender nicht ein Jahr im Voraus schon steht, sondern sie immer bis zum Frühjahr warten. Dass man da keine Alternative hat, verstehe ich nicht."

Verschiebungen und zusätzliches Rennen in Österreich?

Jetzt noch einen Ort anstelle von Lake Louise zu finden, der mit nur vier Monaten Vorlaufzeit zwei Speed-Rennen austragen kann und will, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.

Eine Möglichkeit wäre indes, die in Kanada vorgesehene Abfahrt bzw. den Super-G an anderen Weltcup-Wochenenden "dranzuhängen".

Eine Variante, die offenbar im Raum steht, wäre, die Abfahrt von Lake Louise nach Chamonix zu verlegen. Dort sind am ersten Februar-Wochenende 2024 bereits eine Abfahrt und ein Slalom geplant. Demnach würden in Chamonix dann zwei Abfahrten stattfinden, der Slalom könnte dafür nach Österreich wandern. In Hochgurgl, wo am 18. November erstmals ein Weltcup-Torlauf ausgetragen wird, würde dann ein Slalom-Doppel steigen.  

Das ist jedoch einfacher gedacht, als umgesetzt. "Die Rennen irgendwo nachzuholen wird schwierig, weil das Programm so dicht ist. Das finde ich für die Abfahrer extrem schade", so Brunner.

ÖSV und der Rest der Welt an einem Ort

Einen positiven Aspekt hat die Absage der Rennen in Lake Louise dennoch: So haben die Abfahrer im November zwischen dem Auftakt in Zermatt und den nächsten Rennen in Beaver Creek mehr Zeit als gedacht zum Training in Übersee.

Österreichs Speed-Asse zieht es dafür nach Copper Mountain. "Dort wird dann wahrscheinlich die ganze Welt sein, weil es sich durch die Nähe zu Beaver Creek anbietet", vermutet Brunner ein Gedränge auf den Trainingspisten.

"Das ist für uns extrem wichtig, weil wir in Europa sonst kaum Trainingsmöglichkeiten auf Abfahrts-Strecken haben", erklärt Speed-Chef Brunner.

Noch vor dem offiziellen Weltcup-Start geht es für die ÖSV-Abfahrer aber zunächst zum Training nach Südamerika. Die Weltcup-Gruppe 1 rund um Vincent Kriechmayr und Daniel Hemetsberger hebt am 14. August Richtung Chile ab, wo man in Valle Nevado und La Parva wichtige Kilometer auf Schnee sammeln will.

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