"Wenn es einer packen kann, dann ist der Marcel der Einzige, dem man das zutrauen kann", zeigte sich auch Felix Neureuther überzeugt, dass sein langjähriger Weggefährte und Kumpel ein erfolgreiches Comeback hinlegen kann. "Wenn der Marcel am Start steht, dann will er auch abliefern", sagte der erfolgreichste deutsche Weltcup-Athlet. Dass Hirscher hauptsächlich eine Marketing-Aktion im Sinn hat, glaube er nicht, betonte der Bayer.
Hirschers Firma ließ in einer Aussendung verbreiten, er wolle "seine Freude am Rennfahren mit seiner beruflichen Aufgabe verbinden, Equipment seiner Skimarke Van Deer-Red Bull Sports zu testen und weiterzuentwickeln".
Von der Freude am Rennfahren war von den Protagonisten am Mittwoch auffallend oft die Rede - dabei hatte Hirscher nach seinem Rücktritt 2019 mehrfach angeführt, dass er gerade die Lust daran verloren habe. Hirschers Van-Deer-Mitstreiter Anton Giger betonte dagegen, dass man gespürt habe, "dass er immer wieder einmal" Richtung Comeback überlegt habe.
Werbung in den Niederlanden
Für den österreichischen Wintertourismus hätte eine Medienpräsenz von Hirscher in den Niederlanden jedenfalls den angenehmen Nebeneffekt, dass in einem wichtigen Herkunftsmarkt kräftig die Werbetrommel gerührt würde.
Mit 6,7 Millionen Nächtigungen in der Wintersaison 2022/23 laut Statistik Austria sind die Niederlande Nummer zwei bei den Auslandsgästen hinter Deutschland und jetzt schon ein wesentlicher Faktor für die heimischen Betriebe. Gäste aus dem Land halten sich überdies bei einem Winterurlaub überdurchschnittlich lange in Österreich auf. Hirscher könnte die Ski-Begeisterung in den Niederlanden zusätzlich anfachen.
Die bisher mit Abstand beste Weltcup-Platzierung eines "Oranje"-Starters erreichte übrigens 2012 Marvin van Heek, der in Gröden bei einer verkürzten Abfahrt auf Position acht fuhr. Bei den Frauen schaffte es die gebürtige Deutsche Christa Kinshofer in den 1980er-Jahren sogar zweimal auf den fünften Platz.