"Aber es ist ein Teil des Erwachsenwerdens, mit Würde loslassen zu können, und inneren Frieden über Druck zu stellen. Ich wurde vielleicht nicht die Athletin, die ich werden wollte, aber ich bin stark geworden, und bin mir selbst immer treu geblieben. Dieser Sport hat mich geformt. Er hat mir beigebracht zu kämpfen, wie man fällt und wieder aufsteht. Und auch, wenn mein Traum nicht wahr wird, gehe ich mit erhobenen Haupt."
Ein doch nicht so vertrauliches Onlinemeeting?
Gegenüber der "Krone" verabschieden sich beide Schwestern mit einem Interview, in dem sie nicht mit Kritik sparen: "Die Art und Weise, wie mein Rauswurf aus dem ÖSV-Kader gelaufen ist, war dafür einer der Gründe", begründet Angelina den gemeinsamen Schritt.
Nach einem offiziell vertraulichen Onlinemeeting aller ÖSV-Kaderläuferinnen mit Jacqueline Stark, einer Vertreterin von "Optimal Sports" - der ÖSV-Initiative, um den Sportlerinnen und Sportlern ideale Voraussetzungen bieten zu können - wurde ihr von Assinger mitgeteilt, entgegen der ursprünglichen Zusage doch keinen Kaderplatz zu bekommen. Ein Umstand, den sie sich nur mit ihrer Kritik in besagtem Onlinemeeting erklären konnte.
"Ich habe gesagt, dass die Art und Weise wie man mit uns spricht, für mich nicht passen würde. Dass ich nicht das Gefühl hätte, mit dem Cheftrainer auf einer Ebene kommunizieren zu können, dass es für mich ein 'Von-oben-herab' sei", so Angelina Salzgeber.
Nicht mehr unter dieser Führung
Amanda Salzgeber begründet ihren identen Schritt zumindest teilweise mit dem Umgang mit ihrer Schwester und anderen Läuferinnen: "Nach dem Rauswurf von Angi und einigen anderen Veränderungen ergab sich die Situation, dass ich in meiner Trainingsgruppe die einzige Athletin gewesen wäre, die einen Schwerpunkt im Bereich Riesentorlauf gehabt hätte."
Weiters: "Es ist brutal hart, weil ich weiß, dass ich Skifahren kann und es über alles liebe. Ich weiß aber auch, dass ich es unter dieser Führung, mit dieser Wertschätzung, nicht mehr so schaffen werde, wie ich es hätte schaffen können. Mir kommt vor, dass sich der ÖSV schwertut, Talente zu erkennen und sie zu entwickeln."