Winterspiele in der Schweiz seien auch viel nachhaltiger, als neue Sportstätten in Ländern wie China aus dem Boden zu stampfen. "Mich überzeugt die Idee hinter diesem neusten Schweizer Projekt, dass keine neuen Anlagen gebaut würden, weil die nötige Infrastruktur schon vorhanden ist."
"Die Schweiz richtet in den nächsten Jahren ohnehin diverse Weltmeisterschaften im Wintersport aus, bei weitem nicht nur die Alpin-WM 2027 in Crans-Montana. Dass Olympia darauf aufbauen würde, wirkt auf mich sehr durchdacht", argumentiert Odermatt.
Teil des Schweizer Plans wäre es auch, Sportstätten über das gesamte Land hinweg auszunützen und sich nicht nur auf eine Region zu versteifen.
"Ich finde das den einzig vernünftigen Ansatz. Nur ein Beispiel: Wenn in Engelberg die einzige Weltcup-taugliche Großschanze der Schweiz steht, wäre es nicht wirklich sinnvoll, nur wegen Olympia auch noch im Wallis oder in Graubünden eine solche Schanze zu bauen", findet Odermatt.
Ski-Superstar ortet kräftigen Schub für Schweiz
Dass manche Leute Olympische Winterspiele für zu teuer betrachten, könne der zweifache Gesamtweltcupsieger verstehen, dennoch findet er: "Olympische Spiele in der Schweiz würden sämtlichen Wintersportarten in unserem Land noch einmal einen kräftigen Schub verleihen. Und wenn Schweizer Sportler in Zukunft noch erfolgreicher sein sollten, wäre das für das internationale Ansehen unserer Nation nahezu unbezahlbar."
Eine weitere Region, die eine Kandidatur für die Olympischen Winterspiele in Betracht zieht, ist Ushuaia in Argentinien. Odermatt und Co. verbringen derzeit ihre Vorbereitung dort. Dass hier aber jemals Olympia stattfinden könne, bezweifelt der 25-Jährige.
"Fakt ist: Die Hotels in Ushuaia sind derzeit komplett ausgebucht, weil ungefähr zehn Skiteams hier trainieren. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass in diesem Ort bis 2030 die riesengroße Olympia-Familie untergebracht werden kann. Und eine Abfahrtspiste, eine Sprungschanze und eine Bobbahn habe ich hier auch noch nicht gesehen."