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ÖSV reagiert auf Salzgeber-Kritik an Assinger

Angelina und Amanda Salzgeber begründen ihre Rücktritte auch mit der Person Roland Assinger. Das sagt ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher zu den Vorwürfen.

ÖSV reagiert auf Salzgeber-Kritik an Assinger Foto: © GEPA

Ist die Causa Assinger beim ÖSV doch noch nicht abgehakt? 

Der heimische Skiverband stellte sich nach dem Ende der vergangenen Saison trotz Vorwürfen gleich mehrerer Athletinnen wie Weltmeisterin Stephanie Venier vor den Frauen-Cheftrainer und hielt am 52-jährigen Kärntner fest. 

Nun kochen die Vorwürfe gegen Assinger wieder hoch. Amanda (23) und Angelina Salzgeber (21) begründen ihre Rücktritte vom aktiven Skisport auch mit der Person Assinger. Die Töchter der Ex-Athleten Anita Wachter und Rainer Salzgeber beklagen etwa ein "Von-oben-herab" in der Kommunikation und fehlende Wertschätzung.

"Ich nehme das definitiv zur Kenntnis, und das ist jetzt nicht etwas Neues. Es sind jetzt einige Rücktritte passiert, ob das direkt mit der Person Assinger zu tun hat - ich wage es zu bezweifeln", sagt ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher auf APA-Anfrage.

Stecher: Am Ende zählt die Leistung

Er fügt hinzu: "Man muss sich dem Ganzen annehmen und die Kultur verbessern im Österreichischen Skiverband." Der entsprechende Prozess sei im Laufen und werde mit Roland Assinger weitergeführt. Erst vor zweieinhalb Wochen habe es einen Workshop "mit allen Damen" in Zauchensee gegeben, "wo man sich dem Thema Kommunikation, Respekt, Wertschätzung angenommen hat".

Es sei um jedes einzelne Talent schade, das aufhöre, sagt Stecher wie auch ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer. Am Ende sei es aber die Leistung, die über das sportliche Weiterkommen entscheide.

"In dem Fall war es halt nicht ganz ausreichend. Gut, teilweise sehr gut, aber nicht ganz ausreichend. Zu dem muss man letztlich auch stehen", betont Stecher.

Wurden vertrauliche Informationen weitergetragen?

Dass Inhalte aus einem vertraulichen Meeting der Athletinnen an andere Personen weitergetragen worden seien, verneint der ehemalige Kombinierer.

"Es ist ganz klar besprochen worden in dem Meeting, seitens (der ÖSV-Sportkoordinatorin; Anm.) Jacqueline Stark, dass das, was da drinnen ist, definitiv auch da drinnen bleibt. Und es hat sich jeder daran gehalten, bis auf dieses Interview", sagt der Steirer.

Er wehrt sich auch dagegen, dass der ÖSV ein generelles Problem im Umgang mit seinen Athletinnen und Athleten habe. "Das kann man ad acta legen, wenn man sieht, wie es im Skispringen läuft, wie es in der Nordischen Kombination läuft. Wenn man da nicht wertgeschätzt wird, dann weiß ich nicht mehr."

Der ÖSV habe auch die Verantwortung als Arbeitgeber, so Stecher gegenüber den "Salzburger Nachrichten", "nicht bei jedem ersten Aufschrei die Konsequenzen zu ziehen. Da müssen wir unsere Trainer schützen, denn sonst haben wir bald keine Betreuer mehr". 

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