"Kann nicht zu 100 Prozent sagen, was sein Plan ist"
Nach dem ersten "Schock" über die freudige Nachricht des Comebacks des Salzburgers stellte sich bei Kristoffersen eine helle Freude ein, obwohl der Norweger, der einen Wohnsitz in Salzburg hat, den Plan Hirschers nicht zur Gänze durchschaut:
"Im ersten Moment habe ich nicht gewusst, was ich darüber denken soll und war einfach nur überrascht. Ich finde das sehr cool und denke, dass es gut für die Firma Van DEER und ihrer Entwicklung hinsichtlich der eigenen Skier ist."
Genauere Einblicke hat auch der Norweger nicht: "Was sein Plan ist, kann ich aber nicht zu 100 Prozent sagen. Natürlich ist es möglich, dass er nach Neuseeland und Südamerika zu den Rennen fährt, um die nötigen FIS-Punkte zu bekommen und dann mit Startnummer 45–50 in Sölden an den Start geht. Da traue ich ihm von der Qualität her schon zu, dass er auf Anhieb in die Top-30 fahren kann. Ich bin mir sicher, dass die anderen Athleten etwas nervös werden könnten, wobei es für den Skisport eine super Sache ist."
Keine Zeit für Interviews, weiter voll im Training
Auf Nachfrage, ob Kristoffersen genauere Informationen über den derzeitigen Plan des aktuell wortkargen Edeltechnikers habe, winkte der Norweger ab, ließ aber anklingen, dass sich der 35-Jährige in guter Form befindet:
"Er ist sicher voll im Training und hat deshalb keine Zeit für Interviews. Was mit Sicherheit stimmt ist, dass er nie aus dem Training gekommen ist und immer voll dabei war. Da haben wir im vorigen Jahr einige Slalom-Trainings gemacht, da war er nicht langsam, hat also nichts vergessen. In den letzten Jahren war ich zwar schneller im Training, wobei seine Aufgabe dabei eher in der Skientwicklung lag."
"Zwar habe ich gesamt gesehen etwas mehr trainiert, sollte er aber auf das Toplevel zurückkommen, dann würde mich das alles andere als überraschen, weil wenn der Marcel wirklich will, dann erzielt er immer gute Resultate und wird Rennen gewinnen können."
"Möge der Bessere gewinnen!"
Die gemeinsamen Trainingseinheiten fußen neben der gemeinsamen geschäftlichen Beziehung auch auf jener der privaten Ebene, die Kristoffersen als äußerst amikal und angenehm empfindet:
"Er ist mit Sicherheit ein guter Freund von mir geworden. Wir haben in unserer Karriere so viel zusammen erlebt und sind so viel in der Vergangenheit gereist, er war immer super freundlich und ist einfach ein super Mensch. Dass er die letzten Jahre mein 'Chef' war, ist echt super. Wir haben zusammen alle dasselbe Ziel und wollen die Firma weiterbringen und arbeiten in dieselbe Richtung."
Trotz des angestrebten Ziels glaubt der Norweger allerdings nicht, dass es, ähnlich wie im Motorsport, eine Rangordnung zwischen ihm und Hirscher in den Rennen geben werden werde.
"An eine Stallorder wie in der Formel 1 glaube ich bei uns nicht. Wenn wir auf Position eins und zwei nach dem ersten Durchgang liegen, dann heißt es nur: Möge der Bessere gewinnen!"