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"Ablösesummen" im Skisport: In Tirol Praxis, ÖSV soll folgen

Nationen-Wechsel sollen im Tiroler Ski-Verband künftig nicht mehr so leicht funktionieren. Der ÖSV könnte nachziehen.

"Ablösesummen" im Skisport: In Tirol Praxis, ÖSV soll folgen Foto: © GEPA

Lucas Braathen, Marcel Hirscher, Lara Colturi und einige andere - in den letzten Jahren sorgten Nationen-Wechsel im alpinen Ski-Zirkus immer wieder für Furore.

Mittlerweile gibt es auch keine Zwangspause mehr, wenn sich ein Athlet für eine andere Nation entscheidet.

Tirol führt neue "Ablöse"-Regelung ein

Der Verband muss "einfach nur" zustimmen. Ganz so leicht sollen Nationen-Wechsel, zumindest in Tirol, künftig nicht mehr von der Hand gehen.

Wie der Präsident des Tiroler Ski-Verbands, Karl Janovsky, gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" erklärt, gibt es nämlich eine Neuerung: "Dadurch, dass das (Anm. Nationen-Wechsel) immer öfter vorkommt, haben wir das in der Kaderverpflichtungs-Erklärung verankert."

Tiroler Verbands-Präsident: "Da müssen wir was tun"

Was das genau bedeutet? Jene Kaderverpflichtungs-Erklärungen laufen in etwa wie Ausbildungs-Entschädigungen im Vereins-Fußball.

Konkret muss ein Athlet bei einem Verbands-Wechsel für jedes Jahr im Kader zahlen.

Derzeit seien nur ein bis zwei Fälle pro Jahr von der neuen Regelung betroffen. Janovsky betont dennoch: "Für uns in Tirol ist das ein großes Thema. Wir haben mit Abstand den größten alpinen Kader, haben sehr viele Kinder mit Doppelstaatsbürgerschaften. Es kommt immer häufiger vor, da müssen wir was tun."

Alpin-Chef erklärt: Deshalb könne ÖSV nachziehen

Die Marschroute der Tiroler könnte sich der ÖSV durchaus als Beispiel nehmen.

Alpin-Chef Christian Mitter erklärte der "TT": "Wir finanzieren in der Jugend viel im Hintergrund, übernehmen die Organisation. Wenn es dann eng wird oder man nicht so schnell fährt, sagt man einfach Tschüss. Das kann es nicht sein."

Deshalb müsse sich der ÖSV in dieser Thematik auch "was einfallen lassen".

Immerhin investiere der Ski-Verband "direkt und indirekt Hunderttausende Euro in Athleten, die uns vielleicht verlassen".

Eine Ausbildungs-Entschädigung, wie es sie beim TSV gibt, könnte demnach über kurz oder lang auch beim ÖSV kommen.

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