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Petra Kronberger: "Das hat mich alles fast erschlagen"

<a href='/ski1/daten/news/petra-kronberger/' class='tag'>Petra Kronberger</a>: "Das hat mich alles fast erschlagen" Foto: © GEPA

Sie war eine der ganz großen Hoffnungsträgerinnen bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm 1991: Petra Kronberger.

Die Allrounderin aus Salzburg avancierte im Dezember vor dem Saison-Highlight zur ersten Rennläuferin, die in allen Disziplinen gewann und in der Folge auch die erste, der dieses Kunststück innerhalb einer Saison gelang.

Bei der WM in Saalbach-Hinterglemm war Kronberger Anwärterin auf gleich mehrere Goldmedaillen, so lastete der Druck der ganzen Ski-Nation auf den Schultern der damals 22-Jährigen.

Dem hielt sie zumindest in der Abfahrt stand, holte Gold. Drei Tage später stürzte Kronberger im Super-G nach Zwischenbestzeit, der Rest der WM war gelaufen. Am Ende der Saison holte die Salzburgerin ihren zweiten von insgesamt drei Gesamtweltcup-Siegen in Folge.

Mit 23 Jahren alles gewonnen und zurückgetreten

Bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville setzte sich Kronberger mit den Gold-Medaillen in Kombination und Slalom die Krone auf.

Sie hatte mit 23 Jahren alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Im Dezember 1992 beendete Kronberger mit nur 23 Jahren völlig überraschend, nach nur fünf Jahren im Weltcup, ihre Karriere. Begründet hat sie die Entscheidung mit "mangelnder Motivation".

Heute leitet Kronberger die Abteilung "Optimal Sports" im ÖSV und möchte ihre Erfahrungen im Umgang mit einem Großevent daheim gerne weitergeben. 

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Die Doppel-Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Interview über Fluch und Segen einer Heim-WM:

Frage: Wie präsent sind die Erinnerungen an die WM 1991 noch?

Petra Kronberger: Der Sieg in der Abfahrt in Saalbach, das war schon was besonderes. Durch die WM 2025 werde ich wieder öfter mit dem Thema konfrontiert, da kommen die Erinnerungen automatisch. Es ist schön, dass sich der Kreis schließt.

Frage: War dir damals bewusst, was es bedeutet, bei der Heim-WM Gold zu holen?

Kronberger: Im Rückblick wirkt es nochmal anders, da ist man noch dankbarer. Damals ist so viel Druck auf mir gelastet, ich war so mit dem Drumherum beschäftigt. Die Zeitungen haben im Vorfeld getitelt, dass ich fünf Mal Gold holen kann. Das hat mich alles fast erschlagen. Ich war dann irrsinnig dankbar, dass mir der Sieg in der Abfahrt gelungen ist, dass das tatsächlich wahr geworden ist.

Frage: Kann man den Erfolg bei dem ganzen Druck überhaupt genießen?

Kronberger: In dem Moment kann man es total genießen. Wenn du durchs Ziel fährst und es leuchtet grün auf, du hast gewonnen oder bist am Podest, ist große Erleichterung spürbar. Das Adrenalin, die Glücksgefühle, es ist perfekt. Gleichzeitig kannst du dich nicht in diesem Gefühl baden, es braucht schon am selben Tag am Nachmittag wieder den Fokus auf das nächste Rennen. Startnummern-Auslosung, Interviews, Autogramme - da braucht es schon ein gutes Bei-Sich-Bleiben, um einschätzen zu können, was von der Energie her noch möglich ist und was nicht. Und wann man sich mal zurückziehen und Ruhe haben muss.

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