Frage: Wie präsent sind die Erinnerungen an die WM 1991 noch?
Petra Kronberger: Der Sieg in der Abfahrt in Saalbach, das war schon was besonderes. Durch die WM 2025 werde ich wieder öfter mit dem Thema konfrontiert, da kommen die Erinnerungen automatisch. Es ist schön, dass sich der Kreis schließt.
Frage: War dir damals bewusst, was es bedeutet, bei der Heim-WM Gold zu holen?
Kronberger: Im Rückblick wirkt es nochmal anders, da ist man noch dankbarer. Damals ist so viel Druck auf mir gelastet, ich war so mit dem Drumherum beschäftigt. Die Zeitungen haben im Vorfeld getitelt, dass ich fünf Mal Gold holen kann. Das hat mich alles fast erschlagen. Ich war dann irrsinnig dankbar, dass mir der Sieg in der Abfahrt gelungen ist, dass das tatsächlich wahr geworden ist.
Frage: Kann man den Erfolg bei dem ganzen Druck überhaupt genießen?
Kronberger: In dem Moment kann man es total genießen. Wenn du durchs Ziel fährst und es leuchtet grün auf, du hast gewonnen oder bist am Podest, ist große Erleichterung spürbar. Das Adrenalin, die Glücksgefühle, es ist perfekt. Gleichzeitig kannst du dich nicht in diesem Gefühl baden, es braucht schon am selben Tag am Nachmittag wieder den Fokus auf das nächste Rennen. Startnummern-Auslosung, Interviews, Autogramme - da braucht es schon ein gutes Bei-Sich-Bleiben, um einschätzen zu können, was von der Energie her noch möglich ist und was nicht. Und wann man sich mal zurückziehen und Ruhe haben muss.