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Scheib: "Was ich am meisten brauche, konnte ich nicht trainieren"

Julia Scheib ist Österreichs beste Riesentorläuferin. Im Vergleich zum vergangenen Winter hat sie "absolut einen Schritt vorwärts" gemacht. Ein entscheidendes Detail hat im Training aber gefehlt.

Scheib: "Was ich am meisten brauche, konnte ich nicht trainieren" Foto: © GEPA

Erst war da ein verpatzter erster Durchgang, dann ein Frust-Schrei in der Garage und am Ende stand Julia Scheib zum Auftakt der vergangenen Saison in Sölden erstmals in ihrer Karriere am Podest.

Vor einem Jahr belegte die Steirerin im Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner Platz drei und erlöste die ÖSV-Technik-Frauen mit dem ersten Podestplatz in dieser Disziplin im Weltcup seit 2019.

Heute denkt Scheib zwar gerne an den 26. Oktober 2024 zurück, will sich vor dem Saisonauftakt am Samstag (ab 10 Uhr im LIVE-Ticker) aber nicht zu viel mit der Vergangenheit beschäftigen.

"Es ist nach Sölden sehr viel passiert, in einem Jahr ändert sich einiges – sei es das Material oder ich selbst. Das Gefühl vom letzten Jahr ist nicht mehr so da, aber das ist auch egal, weil es wieder von null anfängt. Das ist auch gut so", stellt die 27-Jährige klar.

Die Sache mit dem ersten Durchgang...

Scheib ist die Nummer eins im ÖSV-Riesentorlauf-Team. In der vergangenen Saison landete sie in allen Rennen, in denen sie ins Ziel gekommen ist, in den Top Ten. Das ergab am Ende des Winters Platz neun im RTL-Weltcup.

Oft kosteten ihr Fehler im ersten Durchgang noch bessere Ergebnisse. Bei der Heim-WM in Saalbach schied Scheib nach Zwischenrang zehn im zweiten Durchgang aus.

Derartige Ausrutscher sollen im Olympia-Winter natürlich vermieden werden. Die Vorbereitung unter dem neuen RTL-Trainer Martin Sprenger verlief vielversprechend, die Basis stimmt laut Scheib.

Ein entscheidendes Detail habe sie im Training jedoch nicht simulieren können: "Was ich am meisten brauche, sind die ersten Durchgänge (im Rennen; Anm.) und die habe ich nicht trainieren können", spricht Scheib die spezielle Rennsituation an.

"Ich hoffe, dass es im Rennen dann auf Anhieb funktioniert. Ich habe im Training gesehen, dass es in die richtige Richtung geht."

"Absolut ein Schritt vorwärts"

Nach Ansicht von ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer hat Scheib im Vergleich zur vergangenen Saison "absolut einen Schritt vorwärts" gemacht, vor allem im skitechnischen Bereich und beim Material.

"Julias Technik ist sehr am Limit. Das macht sie schnell, andererseits neigt sie dadurch dazu, Fehler zu machen oder auszufallen. Wir haben am Schwungansatz gearbeitet und versucht, ein Fehler verzeihendes Material zu finden, das sie gleichzeitig aber keine Zeit kostet", erklärt Assinger.

"Vom Gefühl ist noch einiges zu tun, das ist auch mein Anspruch. Aber für das braucht es noch mehr Trainingstage auf Skipisten", sagt Scheib. Dementsprechend fühlt sie sich auch noch nicht zu 100 Prozent bereit für das erste Rennen am Samstag. "Aber ich glaube, keiner fühlt sich für Sölden richtig bereit."

Die Messlatte für den Saisonauftakt wird dennoch hoch gelegt. "Ein Platz in den Top fünf ist bei dem Starterfeld immer super, vor allem auf dem Hang, der ist einfach herausfordernd. Da kann sehr schnell, sehr viel passieren. Für ein Podest muss einfach viel zusammenspielen, das ist mir bewusst."

Dass Julia Scheib das Zeug dazu hat, aufs Podest zu fahren, hat das vergangene Jahr gezeigt.

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