"Alles gewinnen, was es zu gewinnen gibt." Das ist das Motto von Conny Hütter – seit ihrem ersten Tag im Weltcup.
Vor 14 Jahren, am 2. Dezember 2011, feierte die Steirerin ihr Debüt auf dem höchsten Level.
Das Ziel, alles zu gewinnen, hat sie noch nicht ganz erreicht, das weiß Hütter selbst.
"Aber es sind wieder Chancen da und Möglichkeiten. Ich glaube, wenn ich das mitnehmen kann, was die zehnjährige Conny hatte, als sie zum Rennfahren angefangen hat, den Sturschädel und den Spaß am Skifahren, dann wird das sicher eine coole Saison", sagt die 33-Jährige, die am Freitag mit einer Abfahrt in St. Moritz in den Olympia-Winter (ab 10:15 Uhr im LIVE-Ticker) startet.
Ist die Erfahrung Hütters Trumpf?
Auch wenn nicht alles gewonnen wurde, Erfahrungen hat Hütter in ihrer Karriere bislang genug gesammelt – positive und leider auch jede Menge negative. Immer wieder wurde sie von Verletzungen zurückgeworfen, konnte ihr Potenzial nicht ausschöpfen.
Genau von diesen Erfahrungen will Hütter in der Olympia-Saison profitieren.
Das primäre Ziel in diesem Winter sind jedoch nicht zwingend nur Medaillen, sondern "dass ich wirklich konstant durch die Saison komme und mit allen Schneeverhältnissen zurechtkomme".
In der Saison 2023/24 ist ihr das schon einmal hervorragend gelungen, gewann sie den Abfahrts-Weltcup und wurde Gesamt-Dritte im Super-G sowie Fünfte im Gesamtweltcup. Auch heuer wird Kristall nachgejagt.
"Ich bin eine sehr gefühlvolle Fahrerin, ich muss unter meinen Füßen was spüren. Wenn das der Fall ist, kann ich wirklich in jeden Schwung reingehen und Speed machen. Wenn es mir nicht so taugt, ziehe ich halt oft ein bisschen zurück", erklärt Hütter.
Gemeinsam mit ihrem Service-Team hat sie in den vergangenen Jahren versucht, so viele Erfahrungswerte wie möglich auf den diversen Schneesorten mit unterschiedlichen Setups zu sammeln. "Damit ich wirklich die ganze Saison auf High Level performen kann."
Hütter und der Material-Irrgarten
Zu viel Tüftelei sei aber auch nicht fördernd, meint Hütter.
"Wenn man sich zu viele Gedanken macht, kann man sich in dem Material-Irrgarten verlaufen. Man kann nicht jeden Tag nur denken, sondern muss auch Skifahren", sagt die Steirerin salopp.
Eine gesunde Mischung mache es aus. "Das kommt mit den Jahren. Als ich in den Weltcup gekommen bin, hatte ich gewisse Rennen, wo ich extrem schnell war und vorne reingefahren bin. Und zwei Wochen später ist nichts mehr gegangen. Das sind halt die Ups und Downs, aber mit harter Arbeit ist es mit den Jahren immer besser geworden."