LAOLA1: Du hast dich vor dieser Saison dazu entschlossen, dir deine Vorbereitung für den Rest deiner Karriere selbst zu organisieren. Wie sind da die Gespräche mit dem ÖSV abgelaufen?
Lisa Hauser: Man muss dazusagen, es war in den Jahren zuvor auch schon sehr individuell. Nachdem ich schon so lange dabei bin, war das etwas, dass man dann vielleicht auch einmal braucht. Die Gespräche waren "entweder oder". Separate Trainingskurse waren nicht möglich. Das ist mir nicht gestattet worden. Ich bin so lange dabei, ich glaube, solche Freiheiten muss ein Sportler dann manchmal auch bekommen. Dann hat sich gleich herausgestellt, dass das zusammen vielleicht einfach nicht machbar ist und dann habe ich mich selber aufgestellt.
LAOLA1: Heuer läuft es für dich wieder besser, jedenfalls im Vergleich zum letzten Jahr. Was hast du in der Vorbereitung verändert?
Hauser: Ich bin sehr froh, dass ich gesundheitlich gut durchgekommen bin. Das war im letzten Jahr nicht ganz so einfach, da war ich von September bis April insgesamt acht Wochen krank. Ich bin gefühlt nur Rennen gelaufen oder krank gewesen und konnte nicht mehr so viel trainieren. Das war sicher ein Grund, warum es nicht ganz so funktioniert hat, wobei einzelne Rennen richtig gut waren. Wie die WM, der Verfolger in Canmore oder das Stockerl in der Single Mixed (mit Simon Eder in Antholz, Anm.). Es waren schon Spitzen dabei, aber man war es halt von mir konstant anders gewohnt. Im Training habe ich mit den Intensitäten ein bisschen umgestellt. Wenn man schon so lange im Leistungssport ist und jedes Mal das Gleiche trainiert, kann es auch nicht funktionieren. Man muss sich irgendwo weiterentwickeln und neue Reize setzen. Ich habe mein Team rund um mich aufgebaut. Ich habe einen Physiotherapeuten, der sich immer Zeit für mich nimmt. Auch mein Freund hat brutal viel Training mit mir abgespult. Zum Team gehören auch Alfred Eder und Bernhard Leitinger. Ich hab dann auch viel mit Julia Leitinger trainiert (vormals Schwaiger, Anm.). Ich war im Team sehr gut betreut.
LAOLA1: Wie lange planst du noch, deine aktive Karriere fortzusetzen?
Hauser: Ich weiß es noch nicht, ich möchte mir das alles ein bisschen offen lassen. Ich bin seit Kurzem 31. Ich habe schon drei Olympiaden erlebt, war mit 19 schon fast fix im Weltcup dabei und habe schon viel erlebt. Aber ich weiß, dass das Leben, das ich jetzt habe, wunderschön sein kann. Nicht immer, denn manchmal ist es auch beinhart. Man verfolgt ganz fest ein klares Ziel, das wird im restlichen Leben so nicht mehr möglich sein. Deswegen versuche ich, das noch zu genießen.