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Lisa Hauser: "Habe gewusst, ich muss mehr Leistung zeigen"

Lisa Hauser: "Habe gewusst, ich muss mehr Leistung zeigen" Foto: © GEPA

Lisa Hauser hatte im Vorjahr weniger Grund zur Freude, als es ihr selbst und den Fans lieb gewesen wäre.

Über den gesamten Weltcupwinter hinweg plagten sie gesundheitliche Querelen. Acht Wochen sei sie zwischen September und April krank gewesen, erzählt sie im Gespräch mit LAOLA1 am Rande des Heimweltcups in Hochfilzen.

Dass dennoch einige starke Ergebnisse (wie etwa das Stockerl in der Single-Mixed mit Simon Eder in Antholz) herausschauten, ist vor diesem Hintergrund umso beachtlicher. 

Heuer ist das anders: "Ich bin sehr froh, dass ich gesundheitlich gut durchgekommen bin", sagt Hauser. Das zeigte sich auch gleich von Saisonbeginn weg. Beim Auftakt in Kontiolahti landete sie zweimal in den Top 10 - so oft, wie in der gesamten Vorsaison. Im letzten Bewerb vor Weihnachten in Le Grand Bornand wurde sie Zwölfte.

Im Interview erzählt die "Abtrünnige", wie die Gespräche mit dem ÖSV, nach ihrem Entschluss, die Vorbereitung auf eigene Faust zu organisieren, abliefen. Außerdem erklärt sie, wann diese Saison für sie ein Erfolg wäre, wie lange sie noch aktiv bleiben möchte und warum es ihr nichts ausmacht, wenn sich das Rampenlicht auf mehrere Athletinnen verteilt. 

(Interview beginnt unter dem Video)

LAOLA1: Du hast dich vor dieser Saison dazu entschlossen, dir deine Vorbereitung für den Rest deiner Karriere selbst zu organisieren. Wie sind da die Gespräche mit dem ÖSV abgelaufen?

Lisa Hauser: Man muss dazusagen, es war in den Jahren zuvor auch schon sehr individuell. Nachdem ich schon so lange dabei bin, war das etwas, dass man dann vielleicht auch einmal braucht. Die Gespräche waren "entweder oder". Separate Trainingskurse waren nicht möglich. Das ist mir nicht gestattet worden. Ich bin so lange dabei, ich glaube, solche Freiheiten muss ein Sportler dann manchmal auch bekommen. Dann hat sich gleich herausgestellt, dass das zusammen vielleicht einfach nicht machbar ist und dann habe ich mich selber aufgestellt.

LAOLA1: Heuer läuft es für dich wieder besser, jedenfalls im Vergleich zum letzten Jahr. Was hast du in der Vorbereitung verändert?

Hauser: Ich bin sehr froh, dass ich gesundheitlich gut durchgekommen bin. Das war im letzten Jahr nicht ganz so einfach, da war ich von September bis April insgesamt acht Wochen krank. Ich bin gefühlt nur Rennen gelaufen oder krank gewesen und konnte nicht mehr so viel trainieren. Das war sicher ein Grund, warum es nicht ganz so funktioniert hat, wobei einzelne Rennen richtig gut waren. Wie die WM, der Verfolger in Canmore oder das Stockerl in der Single Mixed (mit Simon Eder in Antholz, Anm.). Es waren schon Spitzen dabei, aber man war es halt von mir konstant anders gewohnt. Im Training habe ich mit den Intensitäten ein bisschen umgestellt. Wenn man schon so lange im Leistungssport ist und jedes Mal das Gleiche trainiert, kann es auch nicht funktionieren. Man muss sich irgendwo weiterentwickeln und neue Reize setzen. Ich habe mein Team rund um mich aufgebaut. Ich habe einen Physiotherapeuten, der sich immer Zeit für mich nimmt. Auch mein Freund hat brutal viel Training mit mir abgespult. Zum Team gehören auch Alfred Eder und Bernhard Leitinger. Ich hab dann auch viel mit Julia Leitinger trainiert (vormals Schwaiger, Anm.). Ich war im Team sehr gut betreut.

LAOLA1: Wie lange planst du noch, deine aktive Karriere fortzusetzen?

Hauser: Ich weiß es noch nicht, ich möchte mir das alles ein bisschen offen lassen. Ich bin seit Kurzem 31. Ich habe schon drei Olympiaden erlebt, war mit 19 schon fast fix im Weltcup dabei und habe schon viel erlebt. Aber ich weiß, dass das Leben, das ich jetzt habe, wunderschön sein kann. Nicht immer, denn manchmal ist es auch beinhart. Man verfolgt ganz fest ein klares Ziel, das wird im restlichen Leben so nicht mehr möglich sein. Deswegen versuche ich, das noch zu genießen.


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